Wetterbilanz für Mettmann Auch 2021 hat es wieder zu wenig geregnet

Mettmann · Und das trotz des miesen Frühjahrs, des durchwachsenen Sommers und der Regenfluten, die für heftige Schäden sorgten. Karl-Heinz Kensche hat in Obschwarzbach wieder die jährlichen Wetterdaten in Mettmann dokumentiert.

 Karl-Heinz Kensche blickt auf die Skala seines Niederschlagsmessers.

Karl-Heinz Kensche blickt auf die Skala seines Niederschlagsmessers.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ein Hauch von „Weiße Weihnacht“, in Mettmann wird es kälter. Was bleibt am ehesten in Erinnerung vom Wetter im Jahr 2021: Das miese Frühjahr, der durchwachsene Sommer oder die Regenfluten? Bei alldem kann man kaum glauben, dass es auch 2021 insgesamt immer noch zu wenig geregnet hat: Die durchschnittliche Jahres-Regenmenge der letztem 17 Jahre beträgt 1100 mml/cm², in diesem Jahr aber nur 975 mml, in 2020 nur 964 mm, aber im Rekordhitze- Jahr 2019 waren es 200 mml mehr.

Was die Mittagstemperaturen betrifft, so war dieses Jahr deutlich kühler als die vergangenen fünf: 13,3 Grad gab es in Mettmann zuletzt 2013, dazwischen gab es Werte von 14 bis 15,5 Grad mittags. Ursache war vor allem der frostige Februar, der viel zu kühle Mai, der kälter als gewöhnliche Dezember.

Der Winter Im Januar bis Mitte Februar ging es in der Tat recht winterlich zu. Am 4. Januar schneite es erstmalig kurz wie auch am 8. Januar bis 4 Zentimeter, was jedoch nur kurz liegenblieb. Aber am 24. Januar rieselten immerhin 18 Zentimeter Schnee herunter, der erst nach drei Tagen verschwand. Drei Frosttage um 0,5 Grad mittags gab es vom 15. bis 17. Januar. Mit 131 mml/cm² Niederschlag war der Januar zusammen mit dem Juli der feuchteste Monat im ganzen Jahr. Im Februar gab es noch längeren und strengeren Frost vom 7. bis 13., am 8. Februar sogar minus 5 Grad mittags um 14 Uhr! Dazu fiel in diesem Zeitraum auch Schnee bis 8 Zentimeter. Danach wurde es deutlich milder, die Temperaturen stiegen vom 17. bis 25. Februar kontinuierlich bis 17,8 Grad an. Die Sonne strahlte an 12 Tagen.

Der Frühling Der März zeigte sich eher überwiegend unterkühlt bei Werten zwischen 5 und 7 Grad, doch am 3. März war ein Tag Frühling bei 15,3 Grad. Man musste sich schon bis zum 24. des Monats gedulden bis der Frühling ernst machte: Die letzten drei Märztage verzeichneten Temperaturen von 19 bis 23,5 Grad. Die Sonne schien insgesamt an nur zehn Tagen. Mehr Sonnentage gab es auch im April nicht, und dieser Monat macht ja bekanntlich was er will: So schneite es doch tatsächlich bis 4 Zentimeter am 6. April, und das knapp nach den Ostertagen, die einen Temperaturspagat zwischen 2 und 11 Grad hinzulegen wussten. Ab dem 14. April regnete es so gut wie gar nicht mehr (nur 49 mml insgesamt). Erst ab der 2. Monatshälfte bewegten sich die Mittagstemperaturen beständig meistens zwischen 11 und 13 Grad, am 28. April einmal bei 20,8 Grad, am 30. aber schon wieder nur 8. Grad. Mit 14,6 Grad Durchschnitt im Monat wurde der Mai 2021 der kühlste der letzten 17 Jahre (außer 2013:14,4)) Die Sonne strahlte nur an fünf Tagen und es schneite sogar nochmal am 5. Mai, der mit 8 Grad auch der kühlste Tag war. Erstaunlicherweise stieg das Thermometer am 9. Mai auf 25,8 Grad an – ein Tag Sommer! Ansonsten bewegten sich die Temperaturen zwischen 11 und 17 Grad und es regnete immer wieder. 110 mml Niederschlag bedeutet die dritthöchste Regenmenge des Jahres. Erst in den letzten beiden Maitagen stieg das Thermometer bis auf 23 Grad.

Der Sommer Der Juni startete sofort mit sommerlichen Werten von 25 bis 27 Grad. Diese Mittagstemperaturen gab es insgesamt an 13 Tagen, dazu kamen Hitzetage über 30 Grad zwischen dem 16. und 19. Juni, wobei mit 35,8 Grad der 17. Juni der heißeste Tag des Jahres wurde. Die Sonne ließ sich nur an fünf Tagen nicht blicken und mit 24,1 Grad Durchschnittstemperaturen war der Juni auch der wärmste Monat des Jahres. Da konnte der Juli nicht mehr mithalten. Schlappe 22 Grad Mittagsdurchschnitt war unteres Maß der letzten 17 Jahre. Dafür überfielen uns aber Regenrekordmengen am 14. und 15. Juli mit insgesamt über 90 mml/cm², eine Menge wie fast im April und Juni insgesamt. Die monatliche 159 mml bedeutet Rekord für einen Sommermonat, der ansonsten recht durchschnittlich zu erleben war. Es gab nur noch zwei Sommertage über 25 Grad zur Monatsmitte, aber auch schon ein Tag bei 14 Grad (17. August) ließ Herbstgefühle aufkommen.

Der Herbst Der erste Herbstmonat September war dagegen gar nicht so herbstlich. Mit seinen 20,5 Grad Monatsschnitt war er genau so warm wie der August, leider aber sehr viel trockener: Der Monatsniederschlag betrug nur 32 mml. Die Mittagswerte lagen sehr gleichmäßig meistens zwischen 20 und 22 Grad, wobei es noch einen Sommertag am 9. September gab und nur ein Tag bei 13,8 Grad am 29. September. Von seiner „goldenen“ Seite zeigte sich der Oktober leider nur an sechs Tagen, wogegen insgesamt 15 Tage lang sich die Sonne nicht blicken ließ. Am 21. fiel das Thermometer erstmals und die 10-Grad-Marke, aber milde Werte um 15 bis 19 Grad gab es immerhin an 13 Tagen. 69 mml/cm² Regenmenge war wiederum zu wenig für diesen Monat. Das galt ebenso auch für den November, dessen Regenertrag mit 63 mml noch mehr schwächelte. Temperaturmäßig aber entwickelte er sich schon winterlich: An 17 Tage verharrten die Werte zwischen 5 und 9 Grad, an sechs Tagen Ende des Monats wurde auch die 5-Grad-Marke nicht mehr erreicht. Doch Dank der zehn Sonnenscheintage wurde der November nicht so oft nass-grau wie üblich empfunden. Pünktlich zum 1. Advent verirrten sich am 29. November schon die ersten Schneeflocken.

Der Dezember als erster Wintermonat verlief dieses Jahr wesentlich kühler als die meisten Jahre zuvor (4,9 Grad im Schnitt). Die ersten 19 Tage über war von Sonnenschein keine Spur und bei ständigen Werten um 3 bis 8 Grad und immer wieder etwas Regen war es einfach „usselig“ Die große Überrraschung präsentierte dann ein Kälteeinbruch kurz vor den Feiertagen, wenn es normalerweise eher mild zugeht. Ein weißer Zuckerguss von Schnee überraschte Groß und Klein am Morgen des ersten Weihnachtstages.

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