Vorfall im Kreis Mettmann Promi-Gebrauchtwagenhändler geschlagen und beraubt

Mettmann · Äußerst brutal sind zwei Räuber gegen den prominenten Autohändler Michael Fröhlich vorgegangen. Sie lauerten ihm vor seinem Grundstück auf, schlugen ihn mehrere Minuten lang und raubten rund 40.000 Euro.

 Michael Fröhlich wurde von zwei Unbekannten überfallen, geschlagen und entkleidet.  

Michael Fröhlich wurde von zwei Unbekannten überfallen, geschlagen und entkleidet.  

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der prominente Gebrauchtwagenhändler Michael Fröhlich ist am Freitagabend gegen 20.15 Uhr von Unbekannten überfallen worden. Zwei Männer hatten laut Fröhlich das elektrische Tor zu seinem Anwesen blockiert und ihm aufgelauert. Es folgte laut Fröhlich über mehreren Minuten hinweg eine Serie von Schlägen vor allem gegen den Kopf. Hemd, Weste und Sakko wurden dem Händler vom Leib gerissen. Dann entkamen die Täter unerkannt. Die Beute: Knapp 40.000 Euro Bargeld, eine Rolex und die Kleidung.

Der 71 Jahre alte Fröhlich sagt, er sei am Freitagabend für seine Verhältnisse früh zu Hause gewesen. Normalerweise öffne das Tor zum Grundstück per Sender auf Knopfdruck elektrisch. An diesem Abend schwenkte die Pforte jedoch nicht auf. „Die Täter hatten die Torflügel zusammengebunden“, erkannte Fröhlich, der aus seinem als US-Polizeiwagen lackierten Chevrolet ausgestiegen war, um nach der Ursache der Fehlfunktion zu schauen.

Dann begann ein minutenlanges Martyrium. „Als ich zum Auto zurückkam, saßen zwei Männer auf der Rückbank und schrien ‚Ruski, Ruski‘ und ‚Geld, Geld‘. Zugleich hätten die Angreifer sofort damit begonnen, ihn zu schlagen. Fröhlich sagt, er habe sich nach Kräften gewehrt. Deshalb habe diese Phase des Geprügelt-werdens vermutlich länger gedauert, als die Angreifer erwartet hätten. Schließlich sei einer Männer ausgestiegen und habe ihn an den Fußgelenken aus dem Auto und in die mittlerweile offene Einfahrt hineingezerrt. Dort sei es weitergegangen – mit Schlägen und Tritten. Wiederholt habe man „Geld, Geld“ gefordert.

Schließlich habe man ihm Sakko, Weste und Hemd vom Leib gerissen. Darin steckten laut Fröhlich eine Brieftasche mit rund 2000 Euro und die Tageskasse in einer noch nicht genau bekannten Höhe. Genannt wird ein Betrag zwischen 35.000 und 38.000 Euro. Dann hätten sich die beiden Unbekannten abgewandt und seien zu Fuß runter ins Neandertal gegangen. „Ich lag benommen auf dem Boden“, sagt der Angegriffene. Nach etwa zehn Metern habe einer der Täter kehrt gemacht und sei zurückgekommen. „Der hat den Wagenschlüssel abgezogen und unters Auto geworfen.“ Bei Täter setzten ihre Flucht zu Fuß fort, ohne dabei zu laufen.

„Ich habe benommen im Graben gelegen, mich dann aber aufgerappelt“, sagt Fröhlich. Mit einem Zweitschlüssel aus dem Kofferraum startete er den Wagen und den Männer hintergefahren. „Ich hatte die Hoffnung, dass die sich unten im Tal in ein Auto setzen – und ich das Kennzeichen sehe.“ Tatsächlich habe er aber keinen der Unbekannten mehr entdecken können.

Kurze Zeit nach der Tat und dem Anruf über 110 war eine Handvoll Streifenwagen im Neandertal unterwegs. Auch die Polizei konnte die Täter nicht mehr stellen. Nach der vergeblichen Suche im Nahbereich wurde die Aussage von Michael Fröhlich aufgenommen, dem seine Frau in der Zwischenzeit einen Bademantel gebracht hatte.

Zu den mutmaßlichen Tätern liegt der Polizei diese Personenbeschreibung vor: Sie sind etwa 30 bis 40 Jahre alt, schlank und zwischen 1,75 und 1,80 sowie 1,85 und 1,90 Meter groß. Beide Männer haben dunkle Haare, trugen dunkle Kleidung einschließlich schwarzer OP-Masken. Sie sprachen deutsch mit osteuropäischem Akzent. Die Polizei fragt: Wer hat den Vorfall am Freitagabend (14. Januar) beobachtet oder kann sonstige sachdienliche Hinweise geben? Diese nimmt die Polizei in Erkrath jederzeit unter der Rufnummer 02104 94806450 jederzeit entgegen.

„Ich muss die Ereignisse erst einmal verarbeiten“, gesteht Michael Fröhlich. Sie seien Anlass dafür, die Sicherheit rund ums Wohnhaus und den Park zerfallender Automobile noch einmal besser zu sichern. „Soetwas brauche ich kein zweites Mal“, sagt der Angegriffene.

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