EVK in Mettmann Mettmanner Krankenhaus beteiligt sich an Antibiotika-Initiative

Mettmann · (arue) Das Evangelische Krankenhaus (EVK) Mettmann beteiligt sich an der ABS-Initiative, einer Arbeitsgruppe von Experten, die sich gezielt mit dem rational verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika im Krankenhaus auseinander setzen.

 Chefarzt Oliver Hofer gestaltet die ABS-Initiative im EVK mit und überwacht sie.

Chefarzt Oliver Hofer gestaltet die ABS-Initiative im EVK mit und überwacht sie.

Foto: EVK Mettmann/Gabriele Förster

Darauf weist jetzt die Sprecherin des Krankenhauses, Hannah Lohmann, hin. ABS steht dabei für die Abkürzung Antibiotic Stewardship.

Das Problem ist bekannt: Um bakterielle Infektionen zu bekämpfen werden Antibiotika verabreicht. Ob in der Massentierhaltung zum Erhalt eines „gesunden“ Tierbestandes, ob durch den Hausarzt bei einer Nasennebenhöhlenentzündung, für die man keine Zeit zum Ausheilen hat oder im Krankenhaus, um Infektionen zu behandeln und zu verhindern. Antibiotika waren und sind häufig das erste und schnelle Mittel der Wahl – heute sind die Folgen das Problem: die sogenannten Resistenzen. Denn die Bakterien, die Mittels des Antibiotikums bekämpft werden sollen, sind wahre Überlebenskünstler und anpassungsfähig. Sie reagieren nicht mehr auf den Wirkstoff und entwickeln eine Widerstandsfähigkeit. Die Wachstumshemmung oder das Abtöten der Bakterien gelingt dann nicht mehr. Die Folge: die Behandlung von Infektionen, ausgelöst durch resistente Bakterien wird schwerer.

Im Krankenhaus ist die Antibiotikagabe insbesondere während operativer Eingriffe und zur Therapie von schweren Infektionen kaum zu vermeiden. Dennoch setzt man hier bereits viel früher an, denn ein kontrolliertes Hygienekonzept kann die Entstehung von Infektionen verhindern.

Das einfachste Mittel ist die regelmäßige Händehygiene. Mitmachen kann jeder, der sich im Krankenhaus aufhält – Patienten, Angehörige und Mitarbeiter, denn allein im EVK Mettmann werden jährlich mehrere tausend Liter Händedesinfektionsmittel bereitgestellt.

Zudem wird die antibiotische Therapie genau überwacht, denn Resistenzen entstehen häufig durch eine falsche Anwendung. „Es gilt die Dosierung und Anwendungsdauer für den jeweiligen Wirkstoff genau einzuhalten, darüber hinaus dürfen sie nur bei bakteriellen Infektionen Anwendung finden“ erklärt Chefarzt Dr. med. Oliver Hofer, der die ABS-Initiative im EVK Mettmann mitgestaltet und überwacht.

Und auch Zuhause kann jeder einzelne dazu beitragen, dass Bakterien sich nicht vermehren. Regelmäßiges Händewaschen, regelmäßiges Lüften der Wohnräume, 60 Grad-Wäschen der Kleidung, sorgfältiger Umgang mit Lebensmitteln (Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch), Hygieneartikeln und ein bestehender Impfschutz sind nur einige der Tipps, die das Überleben und Vermehren von Bakterien eingrenzen.

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