Gedenkfeier in Mettmann Die Stadt setzt ein Zeichen für Frieden

Mettmann · An der Gedenkfeier zum Volkstrauertag nahmen dieses Mal auch Gäste aus der französischen Partnerstadt Laval teil.

 Kranzniederlegung am Denkmal Wilhelmshöhe mit Gregor Neumann (BV Metzkausen), Vertreter der Stadt Laval und Thomas Dinkelmann.

Kranzniederlegung am Denkmal Wilhelmshöhe mit Gregor Neumann (BV Metzkausen), Vertreter der Stadt Laval und Thomas Dinkelmann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es war ein besonderes Gedenken, zu dem der Bürgerverein Metzkausen am Volkstrauertag zum Denkmal Wilhelmshöhe eingeladen hatte. Denn diesmal nahm eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Laval teil. Bürgervereinsvorsitzender Gregor Neumann hieß insbesondere auch Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums und des Lycée Ambroise-Paré aus Laval willkommen, die mit einer beeindruckenden Rede einen gemeinsamen Beitrag zu den Feierlichkeiten der Gedenkstunde leisteten. Gregor Neumann betonte, dass er sich keinen besseren Platz für das gemeinsame Gedenken vorstellen könne als das Denkmal Wilhelmshöhe. Er erinnerte daran, dass das Denkmal Wilhelmshöhe 1871 als Kriegerdenkmal für Kaiser Wilhelm gestiftet wurde. Nach zwei katastrophalen Kriegen gab es Bestrebungen, das Denkmal dem Vergessen anheim zu geben, so Neumann. Es seien Bürger aus Metzkausen gewesen, die sich für den Erhalt und den freien Zugang stark gemacht hätten. „Aus der 1956 gegründeten Bürgerinitiative entstand 1960 der Bürgerverein Metzkausen. Dieser setzte sich dafür ein, das Denkmal, das den Krieg verherrlichte, in ein Mahnmal zu verwandeln, das uns erinnert und vor den Folgen des Krieges warnt“, erklärte der Bürgervereinsvorsitzende. Es sei ein Geschenk, das am Volkstrauertag die Bürger beider Staaten versammelt sind und der Toten gedenken. „Deutschland hat zwei Weltkriege begonnen, bei denen viele Franzosen starben und viele Familien leiden mussten. Auch Familien in Laval“ , betonte Neumann.

Bei ihrem Vortrag des Gedenkens gingen die Vertreter der Partnerstadt Laval, Madame Derouet und Monsieur Huon unter anderem auf die Millionen Opfer der beiden Weltkriege, aber auch auf diejenigen Menschen ein, die heute noch Opfer grausamer Gewalt und Kriegsverbrechen seien. „Wir sind aber vor allem hier versammelt, um Versöhnung, Frieden und die deutsch-französische Freundschaft zu feiern.“ Frieden sei durch den Aufbau Europas möglich geworden. Europa werde jetzt leider kritisiert, die Ziele infrage gestellt. Angesichts der raschen Veränderungen in den Gesellschaften und der terroristischen Bedrohung gewinne die Versuchung des Nationalismus an Boden. Mit versöhnlichen Anmerkungen schloss der beachtenswerte Redebeitrag. „Die Begegnung zwischen jungen Menschen, also den Bürgern von morgen, sind eine unersetzliche Chance für kulturelle Bereicherung und Weltoffenheit.“ Es sei zu hoffen, dass sich die teilnehmenden Jugendlichen an diese Gedenkfeier später erinnern und Botschafter der deutsch-französischen Freundschaft und der europäischen Integration werden.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann erinnerte in seiner Rede an den Besuch im vergangenen Jahr in Laval und drückte seine Freude darüber aus, dass er am Volkstrauertag nun die Gäste aus Frankreich in Mettmann begrüßen könne. Es sei ein weiteres Zeichen dafür, dass die Menschen in Deutschland und Frankreich, in Laval und Mettmann, friedlich und freundschaftlich miteinander verbunden seien und für Frieden und Freiheit einstünden. „Nie wieder Krieg ist die Botschaft, die wir gemeinsam in die Welt herausrufen“, betonte der Bürgermeister.

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