Tennis in Meerbusch Sensations-Meisterschaft vor zehn Jahren

Osterath · Am 15. August 2010 feierte der TV Osterath völlig unerwartet die Meisterschaft in der 2. Bundesliga. Anlässlich dieses Jubiläums erinnert sich Trainer Luis Elias an den Triumph, der den TVO weit über die Stadtgrenzen bekannt machte.

 Das Aufstiegsfoto 2010: (v.l.) Coach Luis Elias, David Marrero, Pavol Cervenak, Sebastian Schlösser, Alexander Sadecky, Filip Prpic, Jens Janssen, Enrico Burzi, Joel Lindner, Björn Rehnquist, Gerrit Lotz, Vorsitzender Rolf van Kaldekerken, es fehlen Patrick Elias, Kevin Deden, Sascha Hesse, Dirk Groth, Cesar Ferrer.

Das Aufstiegsfoto 2010: (v.l.) Coach Luis Elias, David Marrero, Pavol Cervenak, Sebastian Schlösser, Alexander Sadecky, Filip Prpic, Jens Janssen, Enrico Burzi, Joel Lindner, Björn Rehnquist, Gerrit Lotz, Vorsitzender Rolf van Kaldekerken, es fehlen Patrick Elias, Kevin Deden, Sascha Hesse, Dirk Groth, Cesar Ferrer.

Foto: TV osterath

Wenn Luis Elias heute über die Saison 2010 redet, dann gerät er ins Schwärmen. Jedes Detail schildert er so, als wäre es gestern gewesen. „Ich denke nicht permanent daran, aber wenn ich darauf angesprochen werde, kommen natürlich all die schönen Erinnerungen wieder hoch“, sagt der TV Osterath-Coach.

Auf den Tag genau zehn Jahre ist es am 15. August her, dass der Tennisverein Osterath sensationell die Meisterschaft in der 2. Bundesliga feiern durfte und die Stadt Meerbusch damit weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machte. „Als ich hier 1994 meine Trainerlaufbahn in Osterath begonnen habe, hätte ich niemals von einem solch großartigen Erfolg geträumt“, so Elias.

2006 war sein Team erstmals in die 2. Bundesliga aufgestiegen. 2010 sollte die letzte Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse sein. „Es war klar, dass sich unser wichtigster Sponsor zurückziehen wird und wir das Ganze danach finanziell nicht mehr stemmen können“, berichtet Elias. Doch der TVO wollte sich mit Anstand verabschieden – und verstärkte sich deshalb für die Saison 2010 mit dem Spanier David Marrero, dem Schweden Filip Prpic und dem Australier Joel Lindner. Der Slowake Pavol Cevenak, der Schweizer Alexander Sadecky, der Italiener Enrico Burzi, der Spanier Cesar Ferrer-Victoria sowie Kevin Deden, Sascha Hesse, Jens Janssen, Sebastian Schlösser und Patrick Elias komplettierten das Team.

„Wir wollten einen guten Mittelfeldplatz belegen“, erinnert sich Elias. Im Auftaktmatch gab es gleich einen Dämpfer, der TVO unterlag beim TC Wolfsberg-Pforzheim mit 3:6. Dann aber starteten die Osterather eine fulminante Siegesserie: 7:2 beim Dortmunder TK, 5:4 beim TC Großhesselohe, 6:3 gegen Wacker Burghausen, 5:4 gegen den Bremerhavener TV, 7:2 bei Rot-Weiß Köln und 7:2 beim TC Ravensburg – zwei Spieltage vor Schluss fanden sich plötzlich in der Spitzengruppe wieder „Insbesondere das Spiel gegen Bremerhaven war unvergesslich. Wir hatten im Doppel drei Matchbälle gegen uns, haben es aber noch gedreht. Das hat uns mächtig Auftrieb gegeben“, erzählt Elias.

Die letzten beiden Partien sollten dann nicht weniger dramatisch werden. Mit 6:3 setzte sich der TVO zunächst gegen den TV Espelkamp-Mittwald durch, ehe er zum Abschluss am 15. August 2010 durch ein 5:4 gegen den TV Reutlingen die Zweitliga-Meisterschaft perfekt machte. „Es war neben der Deutschen Meisterschaft meines Sohnes Patrick ein Jahr zuvor definitiv das sportliche Highlight meiner Trainerkarriere“, sagt Elias.

Die Mischung innerhalb der Truppe aus guten Einzel- sowie Doppelspielern hätte am Ende den Ausschlag gegeben. Zu gerne hätte Elias die Herausforderung angenommen, im Jahr darauf in der 1. Bundesliga anzutreten. Doch da sich kein neuer Sponsor fand, entschieden sich die Verantwortlichen schweren Herzens dazu, das Aufstiegsrecht nicht wahrzunehmen.

„In der Bundesliga zu spielen, das wäre natürlich die absolute Krönung gewesen. Das hat leider nicht geklappt. Trotzdem werde ich den Tag unserer Meisterschaft niemals vergessen“, sagt Elias, der noch bis heute mit mehreren Spielern der Meistermannschaft in Kontakt steht.

Ein Jahr in der 2. Bundesliga hängten die Osterather damals noch dran, ehe sie sich endgültig aus dem Profibereich zurückzogen und seitdem wieder in der Niederrheinliga spielen. Eine Wiederholung des sportlichen Märchens ist aktuell nicht in Sicht. „Ich glaube nicht, dass ich so etwas in Osterath noch einmal erleben werde“, sagt Elias.

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