Meerbusch Blindflug über Minzefelder

Düsseldorf · Der Büdericher Josh Feitelson streifte zwei Monate lang durch China, Indien und die USA, um Material für einen Werbefilm zu sammeln. Dabei durchlebte der 21-jährige Globetrotter einige knifflige Situationen.

Josh Feitelson sitzt seit mehreren Tagen in einem Studio in Düsseldorf, um seine rund 4000 Fotos und acht Stunden Filmmaterial zu sichten. Der 21-jährige Büdericher war im Auftrag einer Agentur zwei Monate lang mit seinem Freund und Assistenten Lucas Heider in Kroatien, China, Indien und den Vereinigten Staaten unterwegs — Zwischenstopps in Singapur und Dubai inklusive.

Nachdem die Rheinische Post und der Westdeutsche Rundfunk über seine Globetrotterei durch Russland und die Mongolei berichtet hatten, bekam der Meerbuscher die Offerte, sich für ein Düsseldorfer Unternehmen auf die Reise zu begeben, um Aufnahmen für einen Werbefilm zu machen.

Mit nagelneuer Ausrüstung machte sich der 21-Jährige auf den Weg. "Das ist jedes Mal ein Abenteuer. Ich liebe das", sagt Feitelson und berichtet von einer Festnahme samt dreistündigem Verhör in China, wo er allzu heftig darauf gedrängt hatte, Marine-Soldaten fotografieren zu dürfen. Mit jugendlicher Unbekümmertheit und viel Lausbubencharme bewältigte er auch diese Hürde.

In Assam an der Grenze zu Myanmar war er mit Plantagenbesitzern im Schutze des Militärs unterwegs, um Fotos von der Ernte zu machen. In Darjeeling hingegen war alles friedlich, und er konnte sich bei seiner Arbeit nahezu frei bewegen. "Überall wurden wir von Folkloregruppen mit einem Tanz begrüßt. Das war mit schon etwas peinlich, den Auftritt vom Balkon zu beobachten", sagt Feitelson. Der junge Meerbuscher fand jedoch schnell eine Lösung, um sein Wohlbefinden wieder herzustellen — er trat in den Hof hinunter und tanzte freundlich lächelnd mit den Kindern mit. "Am Ende haben auch meine offiziellen Begleiter mitgemacht", sagt er und freut sich darüber.

In Oregon stieg Feitelson zu einem 82-jährigen Piloten in die Cessna, um aus der Vogelperspektive Bilder von den riesigen Minze-feldern zu machen. "Dabei erzählte der Pilot im Tiefflug mit Blick auf uns von seinen Bruchlandungen", schildert der Meerbuscher anschaulich den Grund für seine Angstattacken.

Nicht überall ging alles glatt. Vor allem das Wetter und der Zeitplan machte manches Mal einen Strich durch die Rechnung der Organisatoren. Dann zog Feitelson auf eigene Faust in China los und kam mit eindrucksvollen, schönen und romantischen Bildern zurück. "Mit meinen Lieblingsbildern möchte ich eine Ausstellung machen", sagt der Büdericher. Zunächst aber sind seine Schnappschüsse aus der Mongolei zu sehen. Am 28. August beginnt die Präsentation um 18 Uhr im Forum Wasserturm in Lank-Latum.

(RP)
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