Wohnungsbau in Rheindorf Schnell, leise, sauber – das „Lego“-Haus

Rheindorf · In Rheindorf entstehen drei Blocks mit 100 Wohnungen in modularer Bauweise. Symbolisches Richtfest gefeiert.

 Das letzte Modul-Bauteil schwebt von einem Kran gehalten durch die Luft. Später wird man dem Mehrfamilienhaus an der Unstrutstraße nicht ansehen können, dass es in modularer Bauweise entstanden ist.

Das letzte Modul-Bauteil schwebt von einem Kran gehalten durch die Luft. Später wird man dem Mehrfamilienhaus an der Unstrutstraße nicht ansehen können, dass es in modularer Bauweise entstanden ist.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zwölf Tonnen wiegt das einem Wohncontainer gleiche Bauelement mit Türen und Fenstern, das ein mobiler Kran vom Boden hoch in die Luft hebt und  rund 50  Meter weiter am anderen Ende des Neubaus sinken lässt. Dann ist millimetergenaue Präzisionsarbeit gefragt. An Seilen ziehen Arbeiter in enger Abstimmung mit dem Kranführer das letzte Modul zurecht, tarieren es aus und setzen es wie einen  noch fehlenden Legostein ein. Nicht von ungefähr spricht Michael Lauer scherzhaft von „Lego für Erwachsene“. Doch ist das, was die  Mitarbeiter seiner Baufirma „Alho Systembau“ aus Morsbach am Dienstag an der Unstrutstraße vor den Augen des staunenden Publikums vollführen, alles andere als ein Kinderspiel.

Nicht einmal vier Monate hat es gedauert, bis die beiden Wohn­hausblöcke mit je 32 Wohnungen rohbaufertig waren. Ende des Jahres sollen sie bezugsfertig sein. Denn in den einbaubereit gelieferten Modulen befinden sich bereits gelegte Fliesen, Leitungen und montierte Sanitärobjekte wie Badewannen und Toiletten. Es ist der zweite Bauabschnitt auf dem früheren Eisenbahngeläde. Im Oktober 2018 war mit dem Bau von insgesamt 100 Wohnungen an der Zschopaustraße begonnen worden.

„Wir wollen die Bebauung in Richtung Süden, jenseits der Elbestraße fortsetzen“, kündigte der Chef der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL), Wolfgang Mues, bei seiner Ansprache vor den Gästen eines symbolischen Richtfestes an der Unstrutstraße an. Doch dazu müsse erst einmal Baurecht geschaffen werden.

Anwesende Ratsmitglieder nahmen das zustimmend zur Kenntnis, denn sie wissen, wie wichtig der Wohnungsbau für die wachsende Stadtgesellschaft ist. „Der Wohnungsbau ist entscheidend für die Stadtentwicklung“, brachte es Oberbürgermeister Uwe Richrath auf den Punkt und dankte den örtlichen Wohnungsgesellschaften, der WGL und dem Opladener Bauverein, für ihr Engagement. Dabei sei die Ausgewogenheit der Wohnverhältnisse und das Angebot auch preiswerten Wohnraums besonders wichtig. Beim WGL-Bauprojekt an der Unstrutstraße ist jeweils die Hälfte frei- und über den 2. Förderweg finanziert.  Die monatlichen Kaltmieten betragen 9,50 beziehungsweise 6,50 Euro pro Quadratmeter.

„Leise, sauber, schnell“ – so lobten Bauherr und Baufirma übereinstimmend die Vorteile der modularen Bauweise, die das Morsbacher Unternehmen seit rund vier Jahren für Mehrfamilienwohnhäuser anbietet. Die Kosten entsprächen in etwa der Massivbauweise, sagt Alho-Chef Lauer. „Doch wir sind eben deutlich schneller.“ Die Module für alle drei Gebäude wurden nach genehmigter Planung im Alho-Werk  vorgefertigt. Alle Wohnungen sind nach Angaben der Baufirma mit ein Meter breiten Türen, ausreichender Bewegungsfläche, schwellenlosen Balkonübergängen und bodengleich gefliesten Duschen barrierefrei gestaltet. Der optische Gesamteindruck lässt die Modulbauweise nicht erkennen.

Die erwarteten Baukosten für  beide Häuser an der Unstrutstraße betragen 12,36 Millionen Euro netto. Insgesamt entstehen in jedem der beiden Gebäude 16 Zweizimmerwohnungen mit 42,3 Quadratmeter sowie 16 Dreizimmerwohnungen mit 71,5 Quadratmeter.

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