2. Frauen-Bundesliga Das Erfolgsrezept der TSV-Volleyballerinnen

Analyse | Leverkusen · Die Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 stehen nach der maximalen Ausbeute von 21 Punkten aus sieben Partien an der Spitze der Zweiten Liga. Der Erfolg des Teams von Coach Tigin Yaglioglu hat viele Gründe. Einer davon ist der kleine, dafür aber hochkarätig besetzte Kader.

 Die Zweitliga-Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 um Charlotta Werscheck (Nummer 10) harmonieren derzeit erstaunlich gut auf dem Feld.

Die Zweitliga-Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 um Charlotta Werscheck (Nummer 10) harmonieren derzeit erstaunlich gut auf dem Feld.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es war erst der zweite Satz der gesamten Saison, den der TSV Bayer 04 Leverkusen beim RC Sorpesee verlor. 18 Durchgänge in Serie hatte das Team von Coach Tigin Yaglioglu gewonnen, bevor Sorpesee mit 25:20 die Oberhand behielt. Einen Punktverlust ließen die Zweitliga-Volleyballerinnen aber dennoch nicht zu. Die Truppe drehte ab dem zweiten Satz auf, gewann 25:13, 25:12 und münzte im vierten Abschnitt einen 2:10-Rückstand in ein 25:23 um. Die Saison könnte nicht besser laufen für das Team von Yaglioglu. Doch warum sind die Leverkusenerinnen in diesen Tagen das Maß aller Dinge in ihrer Liga?

Der Kader ist klein Es klingt wie ein Nachteil – gerade im Vergleich zur vorigen Saison. Die Mannschaft hatte im Sommer ein paar Abgänge, aber keine echte neue Spielerin. Yaglioglu zog in Felizitas Ende nur eine junge Akteurin nach oben und ergänzt sein Team regelmäßig mit weiteren Volleyballerinnen aus dem Nachwuchs. „Unser Kader ist jetzt zwar klein, aber durch die Bank hochkarätig besetzt“, erläutert der Trainer. „Vermutlich würden alle unsere Spielerinnen bei Liga-Konkurrenten in der Startaufstellung stehen.“ Die Verkleinerung des Kaders führt gleichzeitig dazu, dass keine Unzufriedenheit aufkommt. „Vielleicht war das in der vorigen Saison anders“, räumt Yaglioglu ein.

Die Joker sind überragend Die hohe Qualität des zehnköpfigen Kernkaders führt dazu, dass der TSV stets hervorragende Wechsel-Optionen hat. So ist es Yaglioglu bereits mehrere Male gelungen, im Laufe der Partie die spätere Matchwinnerin einzuwechseln. Beim Saisonauftakt gegen Borken war das Lena Overländer, in Ostbevern Rebecca Schäperklaus und gegen den BBSC Berlin Malin Schäfer. In Sorpesee brachte der Coach Felizitas Ende bei einem 2:10-Rückstand im vierten Satz. „Sie hat dann überragend gespielt und im Zuspiel großen Anteil daran gehabt, dass wir konsequent aufgeholt haben.“

Der Zusammenhalt ist riesig Selten ist es nicht, dass Spielerinnen, die nicht zum Zuge kommen, etwas enttäuscht auf der Bank Platz nehmen. „So etwas gibt es bei uns gar nicht. Da feuert jede die andere an und ist voll im Spiel“, lobt Yaglioglu den Teamgeist. „Das ist auch für einen Trainer eine tolle Situation.“ Und freilich auch ein Umstand, der auf den kleinen Kader zurückzuführen sein könnte.

Die Entwicklung schreitet voran Diverse Volleyballerinnen haben sich in den vergangenen Monaten stetig verbessert. „Die Trainingsbeteiligung ist enorm – trotz all der anderen Verpflichtungen, die die Spielerinnen haben“, sagt der Coach. Die Verbesserungen sind an allen Ecken und Enden erkennbar. So agiert Charlotta Werscheck die komplette Saison schon überragend, und die 19-jährige Clara Wübbeke ist zur Stammspielerin geworden. Zudem präsentiert sich Libera Klara Single (20) von Woche zu Woche unberechenbarer für den Gegner. „Sie hat auf ihrer Position schon vier Mal direkt gepunktet. In Sorpesee sogar in der Crunchtime“, ist Yaglioglu begeistert. Eigentlich ist auf dieser Position nur Defensive gefragt.

Die Top-Gegner kommen noch Zur Wahrheit gehört auch, dass die Leverkusenerinnen bisher hauptsächlich gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte der Zweiten Liga gespielt haben. „Die Liga ist ausgeglichen, aber in den kommenden Wochen warten auf uns die harten Brocken“, sagt Yaglioglu. Die Siegesserie will die Mannschaft natürlich so lange wie möglich aufrechterhalten.

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