Basketball, 2. Liga Giants verlässt am Ende das Wurfglück

Leverkusen · Gut vier Minuten gelingt dem Leverkusener Zweitligisten kein Korb bei den Rostock Seawolves. Die Gastgeber gewinnen 86:83. Trainer Hansi Gnad war nach der Partie angefressen.

 Der Leverkusener Eddy Edigin (r.) zeigte in Rostock eine ansprechende Leistung.

Der Leverkusener Eddy Edigin (r.) zeigte in Rostock eine ansprechende Leistung.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Hansi Gnad hatte im Vorfeld betont, wie schwer es sein würde, bei den Rostock Seawolves etwas mitzunehmen. Der Coach der Bayer Giants behielt Recht. Die Leverkusener liefen in dem ProA-Duell fast die gesamte Spielzeit über einem Rückstand hinterher. Doch sie ließen sich nicht abhängen, egalisierten den Spielstand durch mehrere Kraftakte und hatten viereinhalb Minuten vor Schluss bei einer 83:78-Führung sogar den Sieg in der Hand. Danach hagelte es gegen hart verteidigende Rostocker Fehlversuche – auf Foul-Pfiffe warteten die Gäste vergeblich und verloren doch noch 83:86.

„Wir haben das eigentlich auch am Schluss sehr gut gemacht“, resümierte ein leicht gereizter Hansi Gnad. Der Coach haderte mit den Begleitumständen der Partie in der Rostocker Stadthalle. „Grundsätzlich ist es toll, wenn wir vor 1500 Zuschauern Basketball spielen können. Aber man merkt dann eben schon, was das für einen Unterschied ausmacht.“ Hatten die Leverkusener vor einer Woche auf Publikum in der Ostermann-Arena verzichten müssen, profitierten die Seawolves am Ende von der Atmosphäre. „Das hat die Unparteiischen beeinflusst. Da bin ich ganz sicher.“

Was dem Coach fehlte, waren die entscheidenden Pfiffe. „Wenn man so hart verteidigt wie Rostock zum Schluss, passieren nun mal Fouls. Am Ende der Partie hatten die Gastgeber zwei Teamfouls für das Schlussviertel auf ihrem Konto“, haderte Gnad. Das half dem Team von Coach Dirk Bauermann immens. Die Giants brauchten 15 Sekunden vor dem Ende unbedingt noch einen Dreier, um auszugleichen. „Die Chance haben sie uns dann natürlich durch frühe Fouls genommen.“ Zum Hintergrund: Erst ab fünf Teamfouls in einem Viertel geht es automatisch an die Freiwurflinie. So brachten die Giants nur noch zwei verzweifelte Versuche durch Haris Hujic und JJ Mann zustande. Die Situationen waren allerdings nahezu aussichtslos – der ersehnte Korb zum 86:86 fiel nicht.

In der Endphase waren es indes nicht die Seawolves, die das Duell mit aller Macht umdrehten. Auch das Bauermann-Team zeigte in dieser Phase kein sicheres Händchen. Zunächst verwarf es einen Dreier, dann blockte der erneut starke Eddy Edigin Sid-Marlon Theis beim Korbleger. Kurz darauf verkürzte Chris Carter und erhielt zudem einen Freiwurf, der Gnad auf die Palme brachte. So wurde JJ Mann ein sogenannter „Flop“, also die Vortäuschung eines gegnerischen Fouls, vorgeworfen. „Das hat wirklich keiner verstanden, aber die Halle war dann natürlich voll da.“

Während Rostock langsam, aber stetig vor allem von der Freiwurflinie punktete, mühten sich die Giants vergeblich. Der Ball wollte nicht in den Korb – trotz guter Gelegenheiten. „Das macht es besonders schwer“, sagte Gnad. „Die Jungs hatten es verdient, den Sieg mit nach Hause zu nehmen. Stattdessen stehen wir mit leeren Händen da.“ So gewannen die Leverkusener das Rebound-Duell mit 37:29, hatten einen Assist mehr als die Gastgeber und lieferten eine solide Quote von der Drei-Punkte-Linie (38 Prozent). Nicht zu stoppen war allerdings Behnam Yakhchali Dehkordi auf Rostocker Seite. Der Iraner erzielte 26 Punkte bei fünf Dreiern. „Wir müssen das Positive mitnehmen – auch wenn sich das gerade nicht gut anfühlt“, sagte Gnad. „Es war eine tolle Teamleistung von uns, aber am Ende fehlte das Quäntchen Glück, das Rostock hatte.“

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