Einsatz in Leverkusen Razzia gegen Schleuserbande

Leverkusen · Bei einer Razzia gegen eine Schleuserbande hat es am Mittwochmorgen auch einen Einsatz in Wiesdorf gegeben. Gegen 7 Uhr klingelten Polizeibeamte an der Tür einer Wohnung an der Elisabeth-Langgässer-Straße.

Sie wollten einen dort lebenden Syrer befragen, von dem sie sich Hinweise auf eine deutsch-syrische Schleuserbande erhofften. "Die Kollegen haben den Mann aber nicht angetroffen und sind wieder gefahren", sagt eine Sprecherin der Bundespolizei Pirna, die den Einsatz koordiniert. "Der Einsatz in Leverkusen war klein", betont sie. "Der Mann soll als Zeuge befragt werden und wird in keiner Weise beschuldigt. Möglicherweise werden die Kollegen vor Ort in den nächsten Tagen erneut versuchen, ihn anzutreffen."

Am Mittwochmorgen haben zeitgleich 50 Polizisten zehn Objekte in Sachsen durchsucht. Tatverdächtig sind zwei Deutsche aus Dresden und Bad Schandau (57 und 65 Jahre) sowie vier Syrer im Alter zwischen 20 und 34 Jahren. Sie sollen Dokumente wie Sprachkurs-Zertifikate gefälscht haben, mit denen Syrer in der deutschen Botschaft in Abu Dhabi Studentenvisa beantragen konnten, um damit nach Deutschland einzureisen. Dort haben sie einen Asylantrag gestellt. "Es geht um mehr als 100 Fälle an sächsischen Hochschulen", so die Sprecherin. Der Syrer aus Leverkusen sei möglicherweise mit einem solchen Studentenvisum nach Deutschland gekommen. "Vielleicht hat er es auch nur probiert und so Kontakt zu den Schleusern gehabt." Wieso er für die sächsischen Ermittler als Zeuge so wichtig ist, konnte die Sprecherin nicht sagen. "Möglicherweise ist sein Name in den Dokumenten aufgetaucht, und man erhofft sich von ihm Informationen."

(ena)
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