Gesundheitsnetz „MoniKa“ soll chronisch Kranken helfen

Das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen und die AOK Rheinland/Hamburg kooperieren.

 Matthias Mohrmann, Guido Breuer, Manfred Klemm und Nicole Balke (von links)  stellten „MoniKa“ jetzt vor.

Matthias Mohrmann, Guido Breuer, Manfred Klemm und Nicole Balke (von links)  stellten „MoniKa“ jetzt vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wer möchte schon gerne ins Krankenhaus, wenn er zu Hause genauso gut versorgt werden kann? Auf diese Frage haben das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen und die AOK Rheinland/Hamburg eine Antwort gefunden. Und die heißt „MoniKa“.

Dabei handelt es sich aber nicht um eine Frau gleichen Namens, sondern um eine so genannte Monitoring- und Kommunikationsassistentin, kurz „MoniKa“. Der Mediziner – insgesamt 80 Haus- und Fachärzte beteiligten sich vor Ort -– entscheidet im Vorfeld, welche Patienten eine Unterstützung brauchen. Dann kann er die ausgebildete Pflegefachkraft, die MoniKa, über das Gesundheitsnetz anfordern und Aufgaben an diese delegieren.

Unter Nutzung einer elektrischen Patientenakte soll die MoniKa quasi als verlängerte Hand des behandelnden Arztes zum Patienten gehen, eventuelle Fragen beantworten, auf jeden Fall aber genau schauen, wie sie ihm bei seiner speziellen Erkrankung zur Seite stehen kann. Ziel ist, dass die MoniKa den Kranken durch intensive und individuelle Begleitung in seiner Selbstständigkeit und Therapie stärkt. Am Ende werden die Daten an den behandelnden Arzt übermittelt. Der wiederum bekommt einen schnellen Überblick über den Gesundheitszustand des Patienten, ohne dass dieser in die Praxis kommen muss.

Im Fokus stehen bis zu 400 schwerkranke Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) im Raum Leverkusen. „Schwer kranke Patienten benötigen eine individuelle und intensive Beratung und Betreuung“, sagte Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland, bei der Vorstellung des Versorgungsmodells.

Er räumte ein, dass Wirtschaftlichkeit dabei selbstverständlich auch eine Rolle spiele. Schließlich könnten multimorbide Patienten durch enge Vernetzung zwischen MoniKa und Arzt in ihrer häuslichen Umgebung zielgerichtet versorgt und Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Vor allem bei Aufenthalten unter vier Tagen entständen neben einem hohen Aufwand für alle Beteiligten auch hohe Kosten. Durch diese neue Art der Gesundheitsvorsorge in der Region ergäben sich Vorteile für beide Seiten, stellte Nicole Balke als Sprecherin des Gesundheitsnetzes heraus. MoniKa agiere dort, wo Medizin gebraucht werde.

Das Pilotprojekt ist auf die Dauer von zwei Jahren angelegt. „Wir sind aber inhaltlich stark vom Erfolg überzeugt“, so Mohrmann. Auch in anderen Regionen des Rheinlands sollen ähnliche Projekte möglichst umgesetzt werden, sobald dort die erforderlichen Strukturen geschaffen sind.

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