Aktion des Naturguts So schonen Leverkusener Wirte Lebensmittel

Leverkusen · (brü) Jährlich landen in Deutschland rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Eine Verschwendung, die nur schwer zu veranschaulichen ist. Diese Menge auf Sattelschlepper geladen, ergebe eine Karawane aus 440.000 Fahrzeugen, die von Oslo bis nach Lissabon reichte.

Um diesem Fehlverhalten Einhalt zu gebieten, trug das Naturgut Ophoven in den vergangenen vier Wochen Tipps an hiesige Restaurantinhaber heran. Das Ziel: die Lebensmittelverschwendung eindämmen, Lokalbesitzer aufklären und gemeinsam für die Umwelt arbeiten.

„Das kann man sich gar nicht vorstellen“, betont Britta Demmer,  als sie auf die Zahlen blickt. Sie schaut auf, ihr Blick verleiht dem Anliegen Nachdruck. Neben privaten Haushalten hätten vor allem Gastronomen die Pflicht und die Chance, Nahrungsmittel einzusparen. In Leverkusen gibt es offiziell sechs Restaurants und Bars, die sich auf den Aufruf des Naturguts gemeldet haben. Dazu gehören das KD, das Schmalztöpfchen und der Feinkochtopf in Opladen, der Herkenrather Hof in Schlebusch, das Fellini in Wiesdorf sowie – natürlich – das hauseigene Bistro. Die eigentliche Zahl, schätzt Demmer, jedoch höher.

Jenny Maus bewirtet das KD im Opladener Kneipenviertel. Sie weiß, es verlangt Gastronomen Mut ab, Lebensmittel nicht zu verschwenden. Schließlich geht das damit einher, Einkäufe knapp kalkuliert werden – und Gäste das gewünschte Essen nicht mehr erhalten.

Dennoch: „Man glaubt das kaum: die Leute honorieren das“, berichtet sie. „Man muss es nur erklären. Dann merken sie, dass frisch gekocht wird. Und das finden sie gut.“ Kleinere Portionen, der Rest auf Wunsch umweltfreundlich eingepackt – das ist Standard. Neben dem umweltfreundlichen Aspekt macht sich das Engagement auch im Geldbeutel bemerkbar. „Man braucht keine fünf Kühltruhen mehr“, sagt sie. Das spare nicht nur Strom, das Essen schmecke auch besser. „Es ist kaum zu glauben, dass sich Restaurantbesitzer darüber keine Gedanken machen.“

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