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Ein vierstündiges Benefizkonzert soll zur Sanierung der Christuskirche beitragen Eine Konzertnacht voller Fugen

Wiesdorf · Ein vierstündiges Benefizkonzert soll zur Sanierung der Christuskirche beitragen

 Beim Benefiz-Konzertabend „Nacht der Fugen“ spielten unter anderem Maria Bennemann und  Andrew Tessman.

Beim Benefiz-Konzertabend „Nacht der Fugen“ spielten unter anderem Maria Bennemann und  Andrew Tessman.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Eine Fuge ist, wenn das Publikum nach und nach geht. Mit diesem Witz über eine strenge musikalische Konstruktionsform begrüßte Kichenmusiker Bertold Seitzer zur „Nacht der Fugen“ jene Zuhörer, die schon zu Beginn des Konzertabends im XXL-Format in der evangelischen Christuskirche saßen. Am Freitag war das Kommen und Gehen ausdrücklich erlaubt. Weil sich das Mammut-Programm über vier Stunden erstreckte. Dabei wechselten sich acht Musiker ab, in drei Pausen konnten die Besucher etwas über die Fortschritte der seit drei Jahre laufenden Kirchensanierung erfahren.

Die aufwendige und kostspielige Restaurierung der Außenhaut hat Seitzer auf die Idee gebracht, die Instandsetzung der Mauer-Fugen mit einem Benefizkonzert zu unterstützen. Sieben Kollegen erklärten sich bereit, ohne Gage 20 bis 30 Minuten Musik beizutragen, vorzugsweise Fugen aller Art und Stilrichtung. Auch wenn die manchmal innerhalb einer Komposition eingebettet sind, wie bei der Sonate III von Felix Mendelssohn Bartholdy, für die sich die Kölner Organistin Maria Bennemann entschieden hatte. Begonnen hat sie den Abend mit Johann Sebastian Bach, der als unbestrittener Großmeister der Fuge diese Konzertnacht beherrschte.

Der Leverkusener Musiker Hans-André Stamm hat sich ganz auf ihn konzentriert und genauso der Kollege Manfred Schümer, der auch ans Klavier wechselte und sich beim Spiel auf die Finger schauen ließ. Johannes Quack verfolgte eine eigene programmatische Idee, indem er Fugen vorstellte, die über den Namen BACH geschrieben wurden. Die Tonfolge eignet sich bestens für die Entwicklung eines Themas, was auch andere Komponisten genutzt haben. Etwa Robert Schumann, der gleich sechs Fugen über den Namen Bach veröffentlichte. Seitzer reichte später noch eine weitere Fuge (Johann Ludwig Krebs) über B-A-C-H nach. Dazu einen weiteren Mendelssohn, der als großer Bach-Kenner und -Verehrer Musikgeschichte geschrieben hat.

Aber es gab zudem einige unbekannte Entdeckungen an diesem Abend. Neben seltener aufgeführten Werken wie die g-Moll-Fuge von Marcel Dupré oder die von Laura Kalnina ausgewählte fünfstimmige Fuge aus der Orgelmesse von Nicolas de Grigny auch ganz neue Musik im alten Formstil.

Der 1988 geborene Andrew Tessman, der als zweiter Gast an der Christuskirchen-Orgel saß, stellte seine eigene Komposition in a-Moll mit dem Beinamen „Jablotschko“ vor. Die kombinierte er „very british“ mit Charles Hubert Parry, dem Komponisten der „Jerusalem“-Hymne. Eine Fuge aus dem 20. Jahrhundert hatte auch Jens-Peter Enk als Zugabe zu seinem klassischen Programm mit Bach, Mendelssohn und Rheinberger.

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