Vergleich mit freien Trägern Kita-Notbetreuung: Elternrat kritisiert Stadt

Leverkusen · Im Vergleich zu Einrichtungen freier Träger schneiden Stadt-Kitas schlecht ab, sagt das Gremium. Unter anderem in der Kritik: ein mangelnder Kontakt zu den Familien, deren Kinder nicht in der Notbetreuung versorgt werden konnten.

 Die Elternvertretung  hat einige Kritikpunkte zum Thema Notbetreuung und Betretungsverbot in Kitas.

Die Elternvertretung hat einige Kritikpunkte zum Thema Notbetreuung und Betretungsverbot in Kitas.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Der Stadtelternrat ruft die Träger von Kindertagesstätten – insbesondere die Stadt – „zu mehr Engagement im eingeschränkten Regelbetrieb“ auf. Rückmeldungen der Verwaltung auf Anfrage vom Elternrat und zu einer Umfrage des Gremiums zur Notbetreuung von Kita-Kindern in den Einrichtungen während des Corona-Betretungsverbots offenbaren „Verbesserungspotenzial“, sagt die kommunale Elternvertretung. Vor allem die städtischen Einrichtungen stehen in der Kritik:

„In Kindertagesstätten der Stadt wurde bezüglich der im eingeschränkten Regelbetrieb geltenden Öffnungszeiten kein einziger Elternbeirat einbezogen. Die Stadt begründet dies mit dem Vorrang des Gesundheitsschutzes für die Mitarbeiter. Die Rückmeldungen der freien Träger zeigen, dass dies eine vorgeschobene Behauptung ist. Die freien Träger kamen überwiegend ihrer Verpflichtung nach, die Elternvertretung einzubeziehen und ihre Gestaltungshinweise angemessen zu berücksichtigen“, moniert das Gremium.

Auch bei den Betreuungszeiträumen gab es im eingeschränkten Regelbetrieb „keine Erweiterung“. Als Grund führe die Stadt die dünne Personaldecke an, „von der sie jedoch selbst angibt, dass diese bei durchschnittlich 92 Prozent liegt. Dies ist unter Berücksichtigung der vergleichsweise hohen Krankenstände im Erzieherberuf und der vom Fachbereich regelmäßig angegebenen freien Stellen nahezu Normalbetrieb“, ordnet der Stadtelternrat ein. Auch hier hätten die freien Träger besser abgeschnitten: Erweiterungen seine auch bei „angespannter Personaldecke möglich. Es ist nicht erklärlich, warum es freien Trägern gelingt, die Betreuungszeiträume in Absprache mit dem LVR zu erweitern, aber bei den städtischen Einrichtungen nicht eine einzige dabei ist, bei der dies in die Tat umgesetzt wird“, klagt Sandra Quell vom Stadtelternrat.

Und ein weiterer Punkt stößt den Kitakinder-Eltern auf: Während Kitas freier Träger überwiegend regelmäßig mit den Eltern und Kindern, die die Notbetreuung nicht nutzen durften, „über Briefe und Videos Kontakt blieben, äußerten mehrere Eltern, deren Kinder sonst in städtischen Kitas betreut werden, dass kaum oder kein Kontakt gehalten wurde. Dies ist mit Personalknappheit nicht zu begründen, denn es standen städtischen Kitas durchschnittlich 87 Prozent des Personals bei nur einem Bruchteil der üblicherweise betreuten Kinder zur Verfügung“, rügt der Elternrat. Dass diese personellen Ressourcen nicht ausgereicht hätten, um einmal pro Woche eine Mail an die Eltern  zu senden, sei eher „ein Problem der Motivation.“ Der Vorsitzende des Stadtelternrats, Oliver Ding, räumt zwar ein, dass das Betretungsverbot eine neue Situation gewesen sei, Erzieher freier Träger dennoch Briefe, Spielevorschläge oder per Videokonferenz übertragene Vorlesestunden organisierten. „Die städtischen Einrichtungen haben sich in der Zeit nicht mit Ruhm bekleckert.“

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