Online-Händler will Filialen übernehemn Kaufhof-Insolvenz: Für Wiesdorf gibt es Hoffnungsschimmer

Leverkusen-Wiesdorf · Ein Online-Händler aus Detmold will 47 Filialen der Kaufhauskette übernehmen. Auf einer entsprechenden Liste steht auch das Wiesdorfer Geschäft.

 Wieder wegen Insolvenz in aller Munde: Kaufhof in Wiesdorf.

Wieder wegen Insolvenz in aller Munde: Kaufhof in Wiesdorf.

Foto: RP/Uwe Miserius

Nach gut zwei Jahren ist das große Zittern wieder da: Bleibt die Leverkusener Kaufhof-Filale erhalten oder nicht? Der Karstadt-Kaufhof-Konzern hatte – nach 2020 – jüngst „Insolvenz in Eigenverantwortung“ beantragt, will sich so sanieren. Nach dem Insolvenzverfahren 2020 gibt es derzeit 131 Filialen in Deutschland. Eine davon steht in der Wiesdorfer City am unteren Ende der Fußgängerzone. Dass der Kaufhof bleibe, sei extrem wichtig für den Kundenlauf von der Rathausgalerie dorthin und somit eben auch vorbei an weiteren Geschäften, hatte Frank Schönberger von der Werbegemeinschaft City 2020 schon betont, als die 70 Mitarbeiter der Filiale über Wochen im Ungewissen über ihre Arbeitsstelle waren. Damals hatte der Kaufhausstandort in der City gerettet werden können, weil unter anderem der Immobilieneigner signalisiert hatte, bei der Miete entgegenzukommen.

Pikant: Gerade hat die Filiale (mit den Luminaden) ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert, kurz darauf der erneute Insolvenzantrag des Konzerns. Hoffnung kommt aus Detmold. Dort sitzt das Online-Handelsunternehmen Buero.de, das laut Medienberichten jetzt angekündigt hat, 47 Filialen übernehmen zu wollen. Auf einer Liste dieser Standorte steht demnach auch Leverkusen.

Einer, der die Entwicklung genau verfolgt, ist FDP-Politiker Friedrich Busch. Für ihn hat „der Standort Leverkusen durchaus gute Chancen, der „Schließungsorgie“ von mindestens einem Drittel der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Warenhäuser zu entgehen“, teilt er mit und begründet: „Die Leverkusener Immobilie gehört nicht zum Imperium der Signa Holding des umstrittenen Investors Rene Benko. 2020 konnte ein akzeptabler Mietpreis für die Kaufhof-Immobilie mit dem Eigentümer DIC Asset AG ausgehandelt werden, die den Fortbestand in Leverkusen gesichert hat“, sagt Busch.

Der FDP-Politker sieht auch im Umzug des Bürgerbüros vom Rathaus in die Luminaden – direkt neben einem Eingang ins Warenhaus – einen Vorteil: „Durch die Verlagerung hat sich die Personenfrequenz auch in Richtung Galeria Kaufhof verbessert.“

Busch regt Verbesserungen in der Filiale an. 11.000 Quadratmeter Verkaufsfläche hält er für zu groß. Zudem müsse „Einkaufen mehr noch zu einem Erlebnis gemacht werden. Modeschauen, Lesungen, Musikveranstaltungen und die Möglichkeit, einen Kaffee zu trinken, sind Möglichkeiten, Publikum ins Warenhaus zu locken“ und so die Zukunft des Kaufhauses langfristig zu sichern.

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