Leverkusen Hubschrauber ziert Tankstellen-Dach

Leverkusen · Einen Hubschrauberlandeplatz hat Thomas Spehar nicht auf dem Flachdach seiner Aral-Tankstelle in Alkenrath, aber er hat seit gestern einen Hubschrauber auf dem Dach stehen. Das ist Spehars jüngste Errungenschaft, nachdem er 2005 einen ausgemusterten russischen Antonov-Doppeldecker als Blickfang auf sein Tankstellengelände stellte.

 Vor der Hebe-Aktion durften die Besucher den neuen Hubschrauber ebenso wie die alte Antonow-Maschine besichtigen.

Vor der Hebe-Aktion durften die Besucher den neuen Hubschrauber ebenso wie die alte Antonow-Maschine besichtigen.

Foto: Uwe Miserius

Der Hubschrauber MIL MI-2 hat schon fast 40 Jahre auf dem Buckel, und findet nun sein endgültiges Domizil bei Spehar, der damit die wohl ungewöhnlichste Tankstellendeko Deutschlands besitzt. Der Hubschrauber ist natürlich Werbung für die "Tanke", und auch für die Marke Aral, denn den Heli ließ Spehar im Aral-Design lackieren.

Durch seine Kontakte, auch über das Internet hat der Tankstellenchef den Hubschrauber gefunden. "Ein Bekannter in Polen wollte ihn loswerden, da habe ich zugegriffen", berichtet er lachend, will aber nicht verraten was ihn die Aktion mitsamt Transport gekostet hat.

Ein Kran der Leverkusener Spezialfirma Schwientek wuchtete den Heli auf das Tankstellen-Dach. Dort war zuvor ein massives Gestell aufgebaut worden, auf dem der Hubschrauber Platz finden sollte. Sorgen um die Stabilität des Dachs macht sich Spehar nicht. "Das ist kein Problem, der Hubschrauber ist leichter als das Gestell", so dass er nicht befürchten muss, dass der MIL MI-2 eines Tages neben einer Zapfsäule steht. Auch Windlast und Schneegewicht werden dem Dach und dem Hubschrauber nichts ausmachen, ist sich Spehar sicher.

Gestern lud er zur Besichtigung des Hubschraubers und auch der Antonov ein. Das ist sonst nicht möglich, weil zu teuer: "Alleine die Gangway aufzustellen kostet schon viel Geld". Manches Kind (und wohl auch Kind im Manne) konnte sich einmal im Cockpit umschauen. US-Polizeiwagen ließen das Blaulicht kreisen.

Am Abend wurde dann der Hubschrauber aufs Dach gestellt. Befragt, welches Flugzeug er als nächstes aufstellen wolle, antwortet Spehar sofort: "Ein Space-Shuttle vielleicht, die sind ja ausgemustert". Größenwahn? "Nein nein, ich denke nicht ernsthaft daran, schön wäre es zwar, aber ein Shuttle ist viel zu teuer", wehrt Spehar ab. "Ich nehme nur russische Modelle, die sind günstig. Die amerikanischen Hubschrauber und Flugzeuge werden meistens noch weiter irgendwo genutzt, und dann kann man sie nicht bezahlen." Einen russischen Raumgleiter vom Typ "Buran" wird Thomas Spehar wohl kaum noch bekommen können, denn die letzten übrig geblieben Exemplare stehen längst im Technik-Museum in Speyer und im Moskauer Gorki-Park.

(gri)
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