Aktien-Kaufangebot aus Japan Fernost hat Interesse an Biofrontera

Manfort · Die japanische Pharmafirma Maruho will ihren Anteil an den Leverkusenern auf 29,99 Prozent aufstocken.

Biofrontera ist auf dermatologische Medikamente und medizinische Kosmetika spezialisiert und beschäftigt weltweit 150 Mitarbeiter. 2018 erreichte Biofrontera, hier ein Foto vom Stammsitz an der Hemmelrather Straße, einen Umbau von rund 21 Mio. Euro.

Biofrontera ist auf dermatologische Medikamente und medizinische Kosmetika spezialisiert und beschäftigt weltweit 150 Mitarbeiter. 2018 erreichte Biofrontera, hier ein Foto vom Stammsitz an der Hemmelrather Straße, einen Umbau von rund 21 Mio. Euro.

Foto: Schütz, Ulrich (us)

Es ist kein vollständiges Übernahmeangebot. Das betont das japanische Pharmaunternehmen Maruho. Dennoch haben die Japaner so großes Interesse an Biofrontera, dass sie ihre „langjährige strategische Partnerschaft weiter ausbauen“ wollen. Vor sechs Jahren beteiligte sich Maruho erstmals an Biofrontera, hält derzeit 20,3 Prozent. Jetzt will die Firma aus Fernost auf 29,99 Prozent erhöhen. „Dazu wird Maruho den Biofrontera-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Erwerbsangebot unterbreiten“, teilt das japanische Unternehmen mit. Ein sogenanntes Teilangebot.

Junichi Hamada, Maruhos Corporate Officer Global Strategy betont: „Die Biofrontera AG gehört zu den weltweit innovativsten biopharmazeutischen Unternehmen im Bereich der Dermatologie. Wir sind vom großen Potenzial von Biofronteras Medikament Ameluz für die Behandlung zahlreicher Hautkrankheiten überzeugt.“

Ameluz ist das Vorzeigemedikament der Leverkusener: eine Arznei zur Behandlung von Aktinischer Keratose, einer Vorstufe des weißen Hautkrebses. „Mit Biofrontera wollen wir zu einer schnellen Verbreitung dieser innovativen, operationsfreien Therapieform beitragen. Der Vorstand von Biofrontera hat dabei unsere volle Unterstützung für die Umsetzung seiner bestehenden Strategie“, betont Maruho, das über die Tochterfirma Maruho Deutschland seit 2013 an Biofrontera beteiligt ist. 2016 haben beide Firmen auch eine Forschungskooperation initiiert. Für Biofrontera gehe es nach der Entwicklung von Ameluz nun darum, die Zulassung auf weitere Indikationen und Märkte auszuweiten und das Wachstum durch Marketing und Vertrieb zu stärken.

Dabei wolle Maruho „als langfristig orientierter, strategischer Aktionär... aktiv unterstützen und über unsere aufgestockte Beteiligung auch in einem noch größeren Umfang an den erwarteten Wertsteigerungen des Unternehmens teilhaben“, sagt Hamada. Das Interesse von Maruho wertet der Biofrontera-Vorstand als Bestätigung für den eingeschlagenen Weg, „Biofrontera langfristig zu einem führenden Spezialisten in der Dermatologie weiterzuentwickeln“, heißt es vom Hemmelrather Weg, an dem Biofrontera ansässig ist.

Maruho will knapp 4,5 Mio. Aktien kaufen, um die neun Prozent mehr an Biofrontera zu erhalten. Pro Aktie werden 6,60 Euro gezahlt, 17 Prozent mehr als der Xetra-Schlusskurs der Biofrontera-Aktie vom 1. April. Jetzt wartet Maruho auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), denn die muss die Angebotsunterlagen freigeben. Bis Montag war das noch nicht geschehen, wird aber zügig erwartet. Danach erhalten die Aktionäre Post von der Bank mit dem Angebot. Die komplette Transaktion – geht alles glatt – soll dann Ende Mai über die Bühne sein.

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