Leverkusen Urlauber trauen sich wieder in die Türkei

Leverkusen · Die Türkei ist bei den Leverkusenern als Reiseziel wieder beliebt. Dafür lehnen sie die USA ab. Dies sind die Trendziele in den Reisebüros der Stadt.

 Reiseziele in der Türkei, wie der Strand von Antalya buchen die Kunden in den Reisebüros in Leverkusen wieder öfter. (Symbolbild)

Reiseziele in der Türkei, wie der Strand von Antalya buchen die Kunden in den Reisebüros in Leverkusen wieder öfter. (Symbolbild)

Foto: dpa

Die Trendziele verändern sich in jedem Jahr: "Die Türkei kommt langsam wieder, auch die Küstenregion in Ägypten ist stark im Aufwind", sagt die 45-jährige Inhaberin. "Und Kreuzfahrten sind immer beliebt." Momentan buchen viele Urlauber für die Sommer- und Herbstferien, oft verreisen sie für zehn bis 14 Tage.

Die meisten Kunden kommen schon mit konkreten Vorstellungen in ihr Reisebüro, sagt Zewen. Andere bräuchten auch Beratung zum Reiseziel, vor allem wenn es um Länder mit kritischer politischer Lage gehe. "Viele fragen mich: Wir waren sonst immer in der Türkei - können wir wieder hinfahren?"

Eine eindeutige Antwort hat die Inhaberin darauf nicht. "Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber wir raten generell nicht von Türkei-Reisen ab." Denn ein Urlaub in dem Land am Bosporus sei nicht riskanter als ein Trip nach Paris oder Berlin. "Es ist eher eine Frage der politischen Einstellung", sagt Zewen. "Ich habe auch Kunden, die Reisen in bestimme Destinationen generell ablehnen." Das sei in diesem Jahr nicht nur die Türkei, sondern auch die USA. Die Politik des US-Präsidenten Donald Trump schrecke viele Kunden ab. Stattdessen vermittelt Melanie Zewen dann Urlaube in der Karibik oder Kanada. "Von einem Aufenthalt auf der zu Ägypten gehörenden Sinai-Halbinsel würde ich allerdings komplett abraten." Islamistische Extremisten kontrollieren das Gebiet, das an den Gazastreifen grenzt.

Beratungsbedarf gibt es auch, wenn die Kunden keinen Pauschalurlaub machen wollen. Momentan bucht Melanie Zewen vor allem Rundreisen, die sich aus mehreren Zielen zusammensetzen. "Last Minute buchen viele auch im Internet. Je kleinteiliger eine Reise ist, desto mehr Beratungsbedarf gibt es - und desto mehr Spaß macht es mir auch." Der wohl detaillierteste Trip, den Zewen bisher buchen musste, war eine Portugalreise mit Stopps auf verschiedenen Azoren-Inseln, der Hauptstadt Lissabon und der Mittelmeer-Region Algarve.

Ins Detail geht es auch bei Barbara Fohrer. Unter dem Namen I.N. Touristik veranstaltet sie Gruppenreisen. So geht es für eine 22-köpfige Gruppe aus Leverkusen und Umgebung in die italienische Region Friaul-Julisch Venetien. "Wir begeben uns auf die Spuren des Römischen Reiches, es geht um Kultur und Historie", sagt die Reiseveranstalterin. Sie plant einen Besuch des Schloss Miramare und der Basilika von Aquileia, eine Weinverkostung und ein Dinner auf einem Boot.

Im September widmet sich eine andere Reisegruppe der Renaissance. Von Nürnberg bis nach Florenz fahren die Teilnehmer und beschäftigen sich mit der Geschichte der Augsburger Handelsfamilie Fugger. Das Besondere dabei: "Die Teilnehmer reisen eigenständig mit dem Wohnmobil oder Caravan, haben aber ein gemeinsames Programm", sagt Barbara Fohrer.

Bei der Reiseveranstalterin buchen aber auch Urlauber, die in der Region bleiben wollen. Momentan arbeitet sie an dem Programm für eine Reise am Rhein. Von Bonn über Köln, Leverkusen und Düsseldorf geht es für die Teilnehmer nach Xanten - immer am Fluss entlang. In Leverkusen stehen das Schloss Morsbroich, ein Spaziergang durch Schlebusch und ein Besuch bei einer früheren Streichholz-Fabrik in Hitdorf auf dem Programm.

(veke)
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