Leverkusen Diese Kita ist "irgendwie anders"

Leverkusen · Wenn Gerhard Marzinkowski an den gerade fertiggestellten Neubau am Feldsiefer Weg denkt, gerät er ein bisschen ins Schwärmen. "Wo sonst", sagt der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für Leverkusen, den Rheinisch-Bergischen Kreis und Oberberg mit einem verschmitzten Unterton, "kann ich in einer Leverkusener Kita sitzen und den Blick auf den Kölner Dom genießen?"

 Vom Spielplatz aus betrachtet sieht die Kita am Feldsiefer Weg eher flach aus – nach hinten zieht sie sich jedoch den Abhang hinunter und wirkt als großer Baukörper.

Vom Spielplatz aus betrachtet sieht die Kita am Feldsiefer Weg eher flach aus – nach hinten zieht sie sich jedoch den Abhang hinunter und wirkt als großer Baukörper.

Foto: Uwe MIserius

Zugegeben: Die Klientel, die ab übernächster Woche in den neuen Räumen Einzug halten wird, hat an dem Ausblick noch eher wenig Interesse, an der Innenausstattung dafür umso mehr. Es handelt sich um die ersten von insgesamt 60 Kindern, die in der neuen Kita eine Heimat finden werden. 40 Plätze sind für Kinder unter drei Jahren vorgesehen, 20 für Über-Dreijährige.

 Links: Der Stiefel als Vergleich zeigt, wie winzig das Kinderklo dimensioniert ist. Rechts: Blick in den hellen, 55 Quadratmeter umfassenden Mehrzweckraum.

Links: Der Stiefel als Vergleich zeigt, wie winzig das Kinderklo dimensioniert ist. Rechts: Blick in den hellen, 55 Quadratmeter umfassenden Mehrzweckraum.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

"Wir lassen das allerdings nach und nach anlaufen", kündigt Marzinkowski an: "Die volle Auslastung werden wir im August erreichen." Die Kita am Feldsiefer Weg ist die erste, die "Pari Sozial" im Verbandsgebiet führen wird — daher kommt auch auf das Personal Pionierarbeit zu, auf die sich alle schon freuen.

 Links: Der Stiefel als Vergleich zeigt, wie winzig das Kinderklo dimensioniert ist. Rechts: Blick in den hellen, 55 Quadratmeter umfassenden Mehrzweckraum.

Links: Der Stiefel als Vergleich zeigt, wie winzig das Kinderklo dimensioniert ist. Rechts: Blick in den hellen, 55 Quadratmeter umfassenden Mehrzweckraum.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Sieben pädagogische Fachkräfte wurden dafür eingestellt, zwei Ergänzungskräfte und eine Aushilfe, die vor allem bei der Mittagessensausgabe und dem Spülen eingesetzt werden soll.

Eine Erzieherin brach bei der ersten Besichtigung der neuen Räumlichkeiten regelrecht in Jubel aus: "So schön hatte ich es noch nirgendwo." In der Tat sei der von der Stadt in Auftrag gegebene und von der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) geschaffene Baukörper aber auch "vom Feinsten", wie der Geschäftsführer betont: "Man merkt einfach, dass da Leute geplant haben, die sich mit Kitas auskennen."

Besonders beeindruckt hat ihn eine Kindertoilette, die von den Abmessungen her wie das berühmte "Thrönchen" angelegt ist. Aber auch Details, wie hoch angebrachte Heizkörper, an denen sich kein Kind verbrennen kann, haben ihn überzeugt. Ganz zu schweigen von den hellen Lichtverhältnissen überall sowie den geräumigen Zimmern.

Allein der Mehrzweckraum misst 55 Quadratmeter: "So groß war meine erste komplette Wohnung", sagt Marzinkowski lachend. Auch breite Flure zum Toben seien ein weiteres schönes Detail.

Die Hülle steht — insgesamt mehr als 915 Quadratmeter umfassend: Was jetzt noch fehlt, ist laut Marzinkowski die Seele. "Die wollen wir in den kommenden Monaten nach und nach aufbauen." Beispielsweise mit Bildern aus jenem Buch, das das Motto für das "Kinderhaus am Bürgerbusch", wie die Kita heißen soll, liefern wird: "Irgendwie Anders."

Das Textbilderbuch handelt von dem kleinen Phantasiewesen "Irgendwie Anders", das alleine und ohne Freunde auf einem hohen Berg wohnt. Der Grund seiner Einsamkeit liegt darin, dass es sich in seinem Aussehen und seinen Verhaltensweisen völlig von anderen unterscheidet und daher ausgegrenzt wird. Bis eines Tages ein Wesen vor seiner Tür steht, das auch irgendwie anders aussieht ...

(RP)
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