Basketball Giants: Kuczmann gibt sich kampflustig

Leverkusen · Die Erinnerungen an jenen 21. Dezember des letzten Jahres sind nicht nur bei Götz Twiehoff noch ganz frisch. Bayers 28-jähriger Center sicherte damals seinem Team mit einem Buzzerbeater, also einem Treffer kurz vor der Schlusssirene, den 84:83-Erfolg. Auch für den Rest der Mannschaft und den Trainer war der Sieg gegen den damaligen Tabellendritten Heidelberg "ein absoluter emotionaler Höhepunkt", wie Achim Kuczmann anschließend bemerkte.

 Wieder nur in zivil dabei? Ob Jake Koch am Sonntag in Heidelberg auflaufen kann, ist ungewiss. Dem Neuzugang aus Amerika (hier mit Matthias Goddek, r., und Marc Sonnen, l.) macht eine Rückenverletzung zu schaffen.

Wieder nur in zivil dabei? Ob Jake Koch am Sonntag in Heidelberg auflaufen kann, ist ungewiss. Dem Neuzugang aus Amerika (hier mit Matthias Goddek, r., und Marc Sonnen, l.) macht eine Rückenverletzung zu schaffen.

Foto: Miserius, Uwe

Damals bewies der Leverkusener Coach auch beinahe prophetische Fähigkeiten: "Dieses Ergebnis wird uns für die kommenden Aufgaben einen zusätzlichen psychologischen Kick verleihen." Er sollte Recht behalten. Dem Sieg gegen die Academics folgten noch drei weitere, so dass die Giants nach einer ziemlich bescheidenen Hinrunde mittlerweile vier Punkte zwischen sich und Karlsruhe sowie Cuxhaven auf den Abstiegsrängen gebracht haben. Zusammen mit Crailsheim, das zuletzt sogar sechs Partien hintereinander gewann, sind die Giants sowas wie das Team der Stunde in der ProA.

Der momentane Erfolgsritt hat bei den Riesen auch für ein neues Selbstverständnis gesorgt, vor dem Rückspiel bei den Kurpfälzern gibt sich Kuczmann kampflustig: "Die letzten Wochen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Deshalb ist es im Moment auch gar nicht wichtig, gegen wen wir spielen. Die Mannschaft hat das nötige Selbstvertrauen und die Qualität, um auch in Heidelberg zu gewinnen." Denn anders als sein Team laufen die Gastgeber momentan ihrer starken Form der Hinserie weit hinter. Seit der spektakulären Niederlage in der Smidt-Arena konnten die Akademiker keine Punkte mehr holen und sind auf den sechsten Tabellenplatz zurückgefallen. Für Kuczmann ist dies indes kein Grund, um an ihrer Qualität zu zweifeln. "Das ist schon eine Mannschaft, die vom Potenzial des Kaders mit nach ganz oben gehört."

Hinzu kommt aus Sicht der Giants, dass ihre Erfolgsserie — mit Siegen gegen namhafte Gegner — bei der Konkurrenz nicht unbemerkt geblieben ist. Unterschätzen werde die Riesen so schnell keiner mehr, glaubt ihr Coach: "Wir werden jetzt ganz anders wahrgenommen, das macht es gerade auswärts doppelt schwer." Zudem ist die Bilanz in der Fremde mit nur einem Sieg aus sieben Versuchen weiterhin recht desaströs — auch ein Grund dafür, dass sich jeder andere Blick als nach unten in der Tabelle für Bayer von vornherein verbietet. "Wir müssen uns weiterhin bemühen, den Abstand nach unten zu wahren. Die vier Punkte sind zwar wichtig für die Nerven, mehr allerdings auch nicht", bekräftigt Kuczmann. Deshalb verlangt er von seinen Spielern, am Sonntag (17 Uhr) den nächsten Schritt nach vorne zu machen.

Fraglich ist noch, ob auch Jake Koch dabei mithelfen kann. Der 23-jährige US-Boy war in seinem neuen sportlichen Umfeld sehr vielversprechend gestartet, zog sich dann aber eine Rückenverletzung zu, die ihn zuletzt im Spiel- und Trainingsbetrieb zum Pausieren zwang.

(sl)
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