Razzia auch in Leverkusen Schlag gegen Schleuserbande

Nach der Festnahme eines 67-Jährigen in Frankfurt/Main ist die Polizei einer international arbeitenden Schleuserbande auf die Spur gekommen. Bei der Suche nach Beweisen seien am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen und in den Niederlanden Wohnungen überprüft worden, teilte die Bundespolizei in Frankfurt mit. Ziele waren Leverkusen. Hamm, Werl, Wuppertal und das niederländische Emmeloord. Festnahmen gab es nicht.

 Bei der Durchsuchung des Koffers fanden die Ermittler am im Mai 2013 sechs gefälschte Pässe, mit denen der 67-jährige Hauptverdächtige türkische, syrische und irakische Staatsangehörige nach Europa schleusen wollte.

Bei der Durchsuchung des Koffers fanden die Ermittler am im Mai 2013 sechs gefälschte Pässe, mit denen der 67-jährige Hauptverdächtige türkische, syrische und irakische Staatsangehörige nach Europa schleusen wollte.

Foto: Bundespolizei

Das mindestens achtköpfige Netzwerk soll mit illegalen Einreisen mindestens 420 000 Euro verdient haben. Das Geld kassierte die Gruppe laut Polizei von Menschen aus der Türkei, Syrien und dem Irak. Sie sollen bis zu 10 000 Euro bezahlt haben.

Auf die Spur der Schleuser kamen die Ermittler bereits im Mai vergangenen Jahres über Passkontrollen auf dem Frankfurter Flughafen.
Dort fiel ein 67 Jahre alter Mann auf, als er mit gefälschten Papieren Richtung Kuwait ausreisen wollte. Der als Kopf der Organisation geltende Mann wurde verhaftet, kam aber wieder frei. Bei ihm fanden die Ermittler damals neben falschen Identitätskarten, Reiseunterlagen und Bankbelegen auch ein Navigationsgerät. Mit dessen Hilfe vollzog die Polizei eine Schleuserroute auf dem Landweg nach.

Der 67-Jährige - ein in den Niederlanden wohnender Türke - soll das Netzwerk aus Pass- und Geldkurieren sowie Fälschern aufgebaut haben. Zum Kreis der Verdächtigen gehört auch seine Ehefrau. Die Gruppe soll mit den Schleusungen den Lebensunterhalt finanziert haben.

(dpa)
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