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Ausstellung in Künstlerkneipe „Zettel’s Traum“ Klaus D. Huber – ein Meister der Vielseitigkeit

Leverkusen · Zeichnungen, Texte, Bilder und Filme erinnern im Café Zettel‘s Traum an den 2012 verstorbenen Allroundkünstler Klaus D. Huber.

 Eine Ausstellung zeigt Zeichnungen, Fotografien und Filme des Leverkusener Künstlers Klaus D. Huber. Volker Schmitz hielt die Laudatio.

Eine Ausstellung zeigt Zeichnungen, Fotografien und Filme des Leverkusener Künstlers Klaus D. Huber. Volker Schmitz hielt die Laudatio.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Er war das Herz von Ars vitalis, jenes außergewöhnlichen Ensembles, das mit hintergründigem Humor aber akribisch pointierter Inszenierung „Muzik als Theater“ von Leverkusen bis nach China exportierte. Als Klaus D. Huber am 1. Januar 2012 überraschend starb, lösten die verbliebenen Kollegen Peter Wilmanns und Buddy Sacher die Kabarettgruppe auf. Am 1. Oktober wäre Huber 70 Jahre alt geworden, was Familie, Freunde und Stammpublikum im KAW mit vielen filmischen Erinnerungen feierten.

Am Sonntag wurde das stillere Gedächtnis-Fest begangen, das aber dafür umso länger anhält. Genau genommen bis zum Jahresende, denn so lange läuft die Ausstellung mit einer ganz kleinen Auswahl aus einer Riesenfülle von künstlerischen Arbeiten Hubers im Opladener Café Zettel’s Traum an der Altstadtstraße 20. Mit seiner einzigartigen Sicht auf die Dinge brachte er die Menschen zum Lachen, zum Staunen und oft genug auch zum Nachdenken. Klaus D. Huber war ein Allround-Künstler und davon zeugen die Wände im kleinen Kultur-Café, wo er selbst noch ausgesprochen lebendig ist. Mit der Sonnenbrille im Gesicht winkt er den Besuchern freundlich zu, sofern sie gerade die entsprechende Stelle im Film erwischen, den Hubers Sohn Frederic aus dem umfangreichen Nachlass zusammengeschnitten hat.

Unterstützung bekam er von Vaters Weggefährten Wilfried Schmickler und Wolfgang Müller-Schlesinger. „Ich habe heute meinem Sohn das Gitarrenspiel näher gebracht. Er hat die tiefen E-Saiten durchgebissen… es klang verdammt avantgardistisch.“ So steht es auf einem der Notizzettelchen, die Huber mit Wein­etiketten und anderen Resten eines inspirierenden Abends aufgefädelt hat. Die Wahrheit ist das nicht, versichert Sohn Frederic. Als Grafik-Designer hat er einen Beruf, in dem Kreativität vonnöten ist. Aber er habe nie Musik gemacht, und das Feld war ja auch innerhalb der Familie schon auf sehr eigenwillige Weise besetzt. Genauso wie die freie Zeichnung. In den 1970er und 1980er Jahren sind die meisten Blätter entstanden, die der Künstler Harry Plein aus dem Berg von Hubers Werken herausgefischt und fein säuberlich gerahmt, sowie mit handschriftlichen oder getippten Liedtexten und Gedichten kombiniert hat.

„Das habe ich ja noch gar nicht gesehen“, staunte Hubers Witwe Ute Dünweg-Huber vor dem Film „Wie sie sehen sehen sie wieder nix“ mit Rainer Pause, den der WDR seinerzeit gedreht hat und der deswegen, im Gegensatz zu dem häufig gebrauchten Super-acht-Material ziemlich klar und flimmerfrei läuft. Ihre Versuche, Ordnung in die Fülle von Bildern, Plakaten, Schriftstücken, Zeichnungen und Installationen zu bringen, seien gescheitert.

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