Ausstellung in Opladen Fotoschau in Zettel’s Traum

Opladen · Die Wände des Cafés an der Altstadtstraße in Opladen schmücken derzeit ganz besondere Fotografien – mal goldrahmenumrandet, mal als Leinwand-Druck.

 Kerstin Seidel zeigt eines von vielen Lieblingsbildern, die jetzt im Café Zettel’s Traum zu sehen sind.

Kerstin Seidel zeigt eines von vielen Lieblingsbildern, die jetzt im Café Zettel’s Traum zu sehen sind.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zum Glück sind am Abend der Eröffnung nicht alle Fotografen gekommen, die sich mit einem Bild an der Ausstellung „Mein Lieblingsfoto“ beteiligt haben. Denn die hätte man im Opladener Kultcafé Zettel’s Traum an der Altstadtstraße beim besten Willen nicht unterbringen können. 112 Exponate in unterschiedlichen Formaten waren es am Montagabend, die Organisator Günter Fiedler und Helfer auf den freien Wände des Lokals angeordnet hatten. In „Petersburger Hängung“, um wirklich alles unterzubringen. Und in luftiger Höhe ist sogar hier und da noch etwas Freifläche für eventuelle Nachzügler geblieben.

Bis zum Ende der Fotoausstellung, das am 28. September mit einer Finissage und Live-Musik gefeiert werden soll, können noch weitere Menschen ihr Lieblingsbild herbringen. Oder auch „Lieblings Bild“, denn so könnte man den Titel auch deuten, meinte der hauptberufliche Fotograf Heinrich Peter Schmitz bei seiner nicht ganz ernsten, aber durchaus philosophischen Eröffnungsrede. Sein Beitrag stand währenddessen noch auf einer Staffelei inmitten des Cafés. „Hier treffen sich immer ziemlich viele Fotografen“,  erzählte der Künstler Günter Fiedler am Rande der Vernissage. Und in solcher Runde sei ihm die Idee zu einer größeren Gemeinschaftsausstellung gekommen. Mit der allgemeinen Zustimmung hatte er auch gleich den Auftrag, sich um die Realisation zu kümmern.

Mit einer Beteiligung von mehr als 100 Personen hatte er da wohl nicht wirklich gerechnet. Beim Sortieren stellte er fest, das viele Porträts von Frauen abgegeben worden waren. Die versammelte er an einer eigenen kleinen Wand in der Nische hinter dem Sofa. Ansonsten wurde bunt durcheinander gemischt, auch die Schwarzweiß-Abzüge. Viele Aufnahmen sind offensichtlich im Urlaub entstanden, am Strand, in den Bergen oder in fernen Ländern. Vom Familienfoto im kleinen Gold-Rahmen bis zu Leinwand-Drucken oder edlen Großformaten in Hochglanz ist so ziemlich alles dabei. Es wurden ebenso Handy-Schnappschüsse wie alte Fotografenaufnahmen abgeliefert. Das Lieblingsbild ist eben etwas Individuelles, mit besonderen Menschen oder Erlebnissen verbunden, die andere Betrachter nicht teilen können.

Doch können die Besucher in den nächsten Wochen ihre eigenen Geschichten träumen oder Erinnerungen wecken lassen von den unterschiedlichen Motiven. Die Fotoschau inspirierte auch schon die Musikauswahl für den Eröffnungsabend. Die Beiträge des Leverkusener Gitarristen und Sängers Ralf Sommerfeld sollten etwas mit Fotografie, beziehungsweise einem Bild zu tun haben. Die gibt es tatsächlich. Zum Beispiel „Vincent“, eine Hommage von Don McLean an den Maler van Gogh, oder „Kodachrome“ von Simon & Garfunkel und noch etwas Melancholisches mit „Melinda“ von Uriah Heep. Fehlte eigentlich nur noch dieser: „Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael“. Aber dazu braucht es wohl eine freche Röhre wie die von Nina Hagen.

Die Schau ist zu den Öffnungszeiten zu sehen. Zettel’s Traum ist allerdings  vom 22. Juli bis 26. Juli geschlossen.

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