Leichlingen Silvestermüll - geplagte Anwohner appellieren

Leichlingen · Überall, wo es Aussicht bis Köln und Düsseldorf gibt, treffen sich Silvester viele Pyro-Fans. Ihr Müll sorgt für Ärger.

 In Witzhelden sammelten Doris Harings vom Verkehrs- und Verschönerungsverein sowie SPD-Ratsherr Wolfgang Legrand im Januar die Silvesterreste ein.

In Witzhelden sammelten Doris Harings vom Verkehrs- und Verschönerungsverein sowie SPD-Ratsherr Wolfgang Legrand im Januar die Silvesterreste ein.

Foto: inbo

Funkelnde Lichter-Fontänen, krachende Böller und bunte Raketen - das ist die schöne Seite von Silvester. Mit der traurigen Seite - matschige Pappkartons, verkohlte Zündkörper und leere Sektflaschen - haben die Anwohner am Bechlenberg, Bergerhof oder Teilen von Witzhelden einschlägige Erfahrungen. Überall dort, wo idyllische Feldwege mit weiter Aussicht bis nach Köln und Düsseldorf existieren, treffen sich in der Silvesternacht auch viele Pyro-Freunde.

Wenn die aber wieder abziehen, ist die Landschaft mit Müll übersät. Frank Hake kennt das zur Genüge. Der Leichlinger erlebt jedes Jahr, wie der "Grünkeil" zwischen Bechlenberg und Bergerhof an Neujahr und oft weit darüber hinaus noch aussieht. Für die Anwohner appelliert er jetzt an alle Feuerwerker: "Es hat sicher keiner etwas dagegen, wenn man die Aussicht von dort genießt und sich auch selber am Feuerwerk beteiligt. Aber dann kann man den Müll doch bitte auch wieder mitnehmen."

 Neujahrstag in Leichlingen: An der Neukirchener Straße stapeln sich die Kartons mit verpulverten Böllern und Raketen-Resten.

Neujahrstag in Leichlingen: An der Neukirchener Straße stapeln sich die Kartons mit verpulverten Böllern und Raketen-Resten.

Foto: uwe miserius, dpa

In Witzhelden hatten Doris Harings vom Verkehrs- und Verschönerungsverein sowie SPD-Ratsherr Wolfgang Legrand im vergangenen Jahr die Idee, die unschönen Hinterlassenschaften des Silvesterfeuerwerks am Funkturm in Witzhelden in einer Gemeinschaftsaktion zu beseitigen.

Das taten sie auch - aber weitgehend alleine. Doch auch in diesem Jahr wird wieder gesammelt, die Stadt hat nach eigenen Angaben Müllsäcke bereitgestellt.

Hake argumentiert: Da die meisten Menschen am 1. Januar sowieso nicht zur Arbeit gehen müssen, wäre das doch mal ein guter Vorsatz für das Neue Jahr: den Müll von Silvester einsammeln. Danach lässt sich dann auch ein schöner Spaziergang von den Hinterlassenschaften nicht mehr verderben.

Es könne jedenfalls nicht die Aufgabe der Allgemeinheit oder der Bauern sein, auf deren Feldern gefeiert wird, auch den Müll wegzuräumen, sagt Hake und fordert mehr Respekt gegenüber den Mitmenschen und den Leuten, auf deren Grund gefeiert wird: "Es gehört auch zum Anstand, den eigenen Müll selber zu entsorgen."

Die Polizei Rhein-Berg betonte gestern auf Anfrage, man halte in guter Zahl Einsatzkräfte für die Silvesternacht bereit: Wenn die Zustände am Gartenzaun durch die Feiernden aus dem Ruder laufen sollten, so Polizeisprecher Richard Barz, gebe es nur eins: "Sofort den Polizeinotruf 110 anwählen - und wir kommen."

(RP)
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