Leichlingen Leichlinger FDP kritisiert Landrat für seine "klugen Ratschläge"

Leichlingen · Mit einiger Kritik hat der FDP-Ortsvorsitzende Lothar Esser auf den Kommentar von Hermann-Josef Tebroke (CDU) zum Leichlinger Stadtetat 2017 reagiert. Der Landrat hatte den Haushalts zwar genehmigt, aber unter anderem angemerkt, dass "die Konsolidierungsbemühungen nicht ausreichen" und die Verringerung der Ausgaben deutlich forciert werden müsse. Nachdem Bürgermeister Frank Steffes (SPD) dazu angemerkt hat, dass Tebroke dabei nicht verrate, "wie wir den Haushalt konsolidieren sollen" , arbeitete sich nun Esser an den "klugen Ratschlägen" des Landrates ab.

Prinzipiell habe Tebroke Recht mit seinen Anmerkungen. Rat und Verwaltung seien in der Tat gefordert, die Aufwandseite zu verringern. Allerdings sei der Landrat der falsche Absender einer solchen Kritik. So tauge der gerade verabschiedete Kreishaushalt kaum als Vorbild, denn dort fehlten die Konsolidierungsbemühungen. Während sich in Leichlingen die vom Landrat bemängelte Steigerung der Personalaufwendungen bis 2020 auf 6,3 Prozent belaufe (im Vergleich zu 2015), betrage die Steigerung im Kreis satte 15,1 Prozent. Und die gesamten Aufwendungen stiegen in Tebrokes Haushalt bis 2020 um 15,6, in Leichlingen nur um 11,6 Prozent.

"Die guten Ratschläge, die der Landrat der Leichlinger Politik und Verwaltung gibt, scheint er in seinem Kreishaushalt so rein gar nicht zu beherzigen", moniert Esser und verweist darauf, dass durch das Aufbrauchen der Kreis-Rücklagen die Kreisumlage ab 2021 drastisch erhöht werden müsse und somit Kommunen im Kreis ein dicker Strich durch die Konsolidierungsbemühungen gemacht werde. "Aber das", so Essers finaler Seitenhieb, "wird nicht mehr das Problem des jetzigen Landrates sein, der sein Amt ja zugunsten eines Bundestagsmandats aufgeben will und wird."

(rz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort