Kreis Mettmann Vier Menschen sterben 2012 bei Unfällen

Kreis · Landrat Thomas Hendele stellte am Dienstag die Verkehrsstatistik für 2012 vor. Die Zahl der tödlichen Unfälle ging von neun im Jahr 2011 auf vier zurück. Die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreis sank im Vergleichszeitraum um 3,2 Prozent.

 Als Unfallschwerpunkt in Langenfeld gilt die Einmündung Hildener/Richrather Straße am Bahnübergang. Ein Schild warnt die Radfahrer.

Als Unfallschwerpunkt in Langenfeld gilt die Einmündung Hildener/Richrather Straße am Bahnübergang. Ein Schild warnt die Radfahrer.

Foto: Matzerath, Ralph

Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden gingen in 2012 im gesamten Kreisgebiet um 75 oder 5,5 Prozent im Vergleich zu 2011 zurück. Bei den 12 532 Unfällen wurden 1574 Menschen verletzt. Vier Menschen verloren im vergangenen Jahr bei Unfällen ihr Leben: So wurde am 1. Januar 2012 ein 44-jähriger Fußgänger in Hilden von einem Fahrzeug erfasst. Er starb noch am Unfallort an seinen schweren Verletzungen.

Ein Motorrollerfahrer verlor am 29. Februar ebenfalls in Hilden bei einer Kollision mit einem Autofahrer sein Leben. Der Fahrer eines motorisierten Rollstuhls wurde am 16. Mai in Monheim von einem Wagen erfasst. Er starb an den Unfallfolgen. Schließlich kollidierten zwei Radfahrer am 21. Oktober auf dem Panoramaradweg in Ratingen-Heiligenhaus. Die 73-jährige Radfahrerin starb an ihren Kopfverletzungen.

Die Aufklärungskampagnen und Kontrollen der Polizei mit Blitz-Marathon und "Korrekt" (Fußgänger/Radfahrer) haben sich laut Hendele bewährt. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern ging um 49 Prozent auf 396 zurück. Verletzt wurden 340 Zweiradfahrer. Ebenso bei den Fußgängern, so Thomas Decken, Leiter der Direktion Verkehr, sank die Zahl der Verkehrsunfälle von 229 auf 226.

Die Polizei richtete ihr Augenmerk verstärkt auf die Motorradfahrer. Dabei wurden neben anderen Verstößen (Abstand, Überholen) 46 Verfahren wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen eingeleitet. In einem Fall wurde bei einem Kradfahrer eine Geschwindigkeit von 136 km/h gemessen. Erlaubt waren 80 km/h.

In 2012, so Decken weiter, registrierte die Polizei bei 185 Verkehrsunfällen Fahrzeugführer, die nachweislich Alkohol oder Drogen zu sich genommen hatten. Bei Kontrollen wurden 636 Blutproben und Atem-Alkoholanalysen angeordnet, die zur Einleitung von 355 Ordnungswidrigkeiten und 281 Strafanzeigen führten.

"Bei den Drogenkontrollen hat sich ein Urintest bewährt, der schnell zu Aussagen über Drogenkonsum führen kann", erklärt Decken. Auffallend ist, dass ganz normale Familienväter auch tagsüber unter Drogen gestoppt werden, sagt der Polizeibeamte.

Für die jetzige Karnevalzeit kündigen die Ordnungshüter Schwerpunkt-Kontrollen an. Und zwar von Altweiber bis Aschermittwoch, sagt Decken. Sich an die Promillegrenze heranzutrinken, sei Unsinn. Außerdem dürfe man nicht den Restalkohol unterschätzen.

Kopfzerbrechen bereiten der Polizei die Unfallfluchten. Zwar ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Unfallflucht kreisweit um 228 auf 2850 Fälle zurückgegangen. Doch nur 45,5 Prozent konnten aufgeklärt werden. "Dies wird sich ändern. Wir verwenden demnächst eine Mikrovideotechnik, mit der noch besser als bisher feinste Spuren gesichert werden können", sagt Decken.

Die Kreispolizeibehörde Mettmann wird weiterhin ihre Aufklärungskampagne für jugendliche Fahranfänger fortsetzen. Dazu zählt die Landeskampagne "Crashkurs", bei der Helfer, Ärzte und Betroffene jungen Leuten über tatsächlich passierte Unfälle und ihre Folgen erzählen.

In Monheim hat der tödliche Unfall auf der Bleer Straße eine heftige Diskussion über eine Geschwindigkeitsbegrenzung für die Bleer Straße entfacht. Eine Bürgerinitiative fordert eine Reduzierung. Straßen NRW lehnt Tempo 50 (statt 70 kmh) für die Landesstraße jedoch ab.

(RP)
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