Wermelskirchen Drittes Jahr in Folge weniger Verkehrsunfälle

Wermelskirchen · In 2017 sank auch die Zahl der Unfälle mit Personenschaden. Kreisweit starben sieben Menschen im Straßenverkehr.

 Nur einer von vielen Unfällen 2017 in Wermelskirchen.

Nur einer von vielen Unfällen 2017 in Wermelskirchen.

Foto: seb

Das dritte Jahr in Folge sank die Zahl der Verkehrsunfälle im Rheinisch-Bergischen Kreis: von 8745 in 2015 und 8516 in 2016 auf 8278 im vergangenen Jahr. Wie aus der jüngsten Unfallstatistik der Polizei hervorgeht, ging damit auch ein Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden einher: Waren es in 2016 noch 931 (Wermelskirchen: 122), musste die Polizei in 2017 lediglich 800 feststellen. In Wermelskirchen gab es 36 Schwerverletzte und 85 Leichtverletzte. Diese Entwicklung sei kein Grund zur Gelassenheit, wie der zuständige Polizeiabteilungsleiter Gerhard Wallmeroth gestern bei der Vorstellung der Zahlen betonte. "Die Anstrengungen der Polizei gehen weiter." Die Statistik bietet dafür Ansätze: So ist beispielsweise in Wermelskirchen die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten jungen Erwachsenen mit 27 (2016: 28) relativ hoch.

"Wir werden dort, wo junge Erwachsene - das sind vor allem die im Verkehr unerfahrenen Führerschein-Neulinge - statistisch auffallen, intensiver betreuen", kündigte Claus Risch, Leiter der Führungsstelle Direktion Verkehr, an. Damit gemeint sind nicht nur Kontrollen, sondern auch präventive Maßnahme in Fahrschulen. Kreisweit sei die Zahl der verunglückten jungen Erwachsenen auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren: 162 (2016: 193). Risch weiter: "Diese Verkehrsteilnehmer sind Zielgruppe der Polizei. Sie treten auf der Straße doppelt so häufig in Erscheinung wie ihr Anteil an der Bevölkerung ist."

"Wir konnten bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden den niedrigsten Wert seit zehn Jahren verzeichnen", unterstrich Gerhard Wallmeroth. Trotz rückläufiger Unfallzahlen verunglückten kreisweit sieben Menschen tödlich (drei Fußgänger, zwei Motorrad-, ein Rad- und ein Autofahrer). Ein Motorradfahrer starb in Wermelskirchen - er war hier 2017 der einzige Verkehrstote. In puncto Unfallhäufigkeit stehe der Rhein-Berg jedoch verkehrssicher da, weil sie geringer als im Bezirk oder im Land sei.

"Wir legen unser Augenmerk nach wie vor auf Geschwindigkeit sowie Alkohol und Drogen als Hauptursachen für Verkehrsunfälle", blickte Wallmerorth auf die Polizeiarbeit. Alkohol und Drogen am Steuer seien ein "gesamtheitliches Phänomen, das sich durch alle Gesellschaftsschichten ziehe" und damit alle Verkehrsteilnehmer betreffe. Das geschehe nicht nur am Wochenende, sondern sogar tagsüber an Werktagen. "Bei der Gesamtheit der Unfälle macht das nicht die Masse aus, aber wir stellen eine Tendenz fest", so Risch. 2017 nahm die Polizei 133 Verkehrsunfälle mit Alkohol- oder Drogeneinfluss auf: 92-mal wurde Alkohol im Blut nachgewiesen, 41-mal Drogen. Bei Kontrollen zog die Polizei kreisweit 227 Fahrer unter Alkoholeinfluss (2012: 236) und 463 Fahrer mit Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (2012: 306) aus dem Verkehr.

(RP)
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