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Haus Graven in Langenfeld Umbau der Wasserburg: Land gibt Geld

Langenfeld · Ministerin Ina Scharrenbach überreichte am Mittwoch in der Langenfelder Wasserburg Haus Graven einen Förderbescheid des Landes über 432.000 Euro. Die Stadt kauft das bislang gemietete Bauwerk und eröffnet demnächst zusätzlich darin ein Umweltbildungszentrum.

 Den Förderbescheid überreichte Ministerin  Scharrenbach (r.)   an Bürgermeister  Schneider und Kulturkoordinatorin Dr. Lange.

Den Förderbescheid überreichte Ministerin  Scharrenbach (r.)   an Bürgermeister  Schneider und Kulturkoordinatorin Dr. Lange.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Solche Gäste empfängt man gerne: Einen Förderbescheid über 432.000 Euro vom Land übergab am Mittwoch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach in der Wasserburg Haus Graven an Bürgermeister Frank Schneider.

Das Geld fließt in den mit insgesamt rund 1 Million Euro veranschlagten Erwerb und Umbau der 1656 nach Kriegszerstörungen neu errichteten Burganlage. Seit Dezember 2010 hatte die Stadt Haus Graven für zehn Jahre gemietet; die Privateigentümerin wollte diesen Vertrag aber nicht verlängern. Nach dem im Stadtrat beschlossenen Kauf sollen die bisherigen Kunstausstellungen, Konzerte und Feste dort schon bald durch lehrreiche Umweltangebote erweitert werden.

 Der verschlammte Teich vor der Wasserburg ist zurzeit nur mäßig gefüllt. Er wird saniert.

Der verschlammte Teich vor der Wasserburg ist zurzeit nur mäßig gefüllt. Er wird saniert.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Für die pädagogische Leitungsstelle des geplanten Natur- und Klimaschutzzentrums sind nach Angaben von Planungsamtsleiter Stephan Anhalt bereits viele interessante Bewerbungen eingegangen. „Nach den jetzt anstehenden persönlichen Gesprächen wird die Stelle in Kürze besetzt.“

 Zurzeit stellt Malerin Jiny Lan in Haus Graven aus.

Zurzeit stellt Malerin Jiny Lan in Haus Graven aus.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Hintergrund: Die Stadt hatte mit der Privateigentümerin für die bis 2010 nicht öffentlich zugängliche Wasserburg einen Mietvertrag über zehn Jahre geschlossen. Mietfrei. Im Gegenzug übernahm die Stadt die Betriebs- und Nebenkosten (54.000 Euro/Jahr). Der von Lothar Marienhagen ehrenamtlich geführte Förderverein brachte kulturelles Leben in die mittelalterlichen Mauern – mit Lesungen, Musikveranstaltungen und Ausstellungen sowie dem Ritterfest. Der ursprünglich von der Stadt gezahlte Zuschuss an den Verein ist über die Jahre von 50.000 auf 35.000 Euro gesunken.

Der Förderverein bleibt nach Schneiders Worten weiterhin für Kunst und Kultur in der Wasserburg zuständig. Wegen des neuen Umweltzentrums sowie zur Verwaltung und Verpachtung der Räume etwa für Privatfeiern wird indes gerade eine Stiftung in der Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft (gGmbH) gegründet. Nach Angaben der städtischen Kulturkoordinatorin ermöglicht solch eine gGmbH „ein hohes Maß an Flexibilität und öffnet Türen bei der Vergabe von Fördergeldern, die als Kommune nicht möglich wären“.

Die Gemeinnützigkeit sei durch den Erhalt des historischen Bauwerks, Kulturangebote und die neuen Umweltprojekte klar gegeben. Das bestätigte in Haus Graven NRW-Ministerin Scharrenbach bei der Übergabe des Zuschussbescheids für das Förderprogramm „Heimat.Zukunft. Nordrhein-Westfalen.“ Die Burganlage sei ein tolles Ensemble mit einem eigenen Charme. „Denkmalpflege ist immer eine Verpflichtung, doch dieses Projekt in Langenfeld ist eine Kür. Die Wasserburg wird für Jung und Alt vielfältig erlebbar gemacht – dies entspricht genau dem Gedanken des Förderprogramms: Menschen zu verbinden.“

Nach Bürgermeister Schneiders Angaben kommen zum Kaufpreis von 650.000 Euro noch weitere Kosten hinzu: 195.000 Euro seien für Sanierung und Umbau für das Umweltzentrum veranschlagt; 150.000 Euro für die Sichtbarmachung von Fundamenten der ursprünglich weit größeren Burganlage, die seit dem 13. Jahrhundert errichtet und im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war; für geschichtliches und kulturelles Inventar seien weitere 15.000 Euro eingeplant.

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