Handball SGL-Keeper Schmidt hat mit Ratingen abgeschlossen

Langenfeld  · Der 27-jährige Jascha Schmidt ist eine Führungspersönlichkeit beim Langenfelder Handball-Regionalligisten. Samstag kommt sein Ex-Klub, der Torwart würde gegen diesen gerne die Siegesserie ausbauen. Er sagt, er habe sich bewusst für einen Verein wie die SGL entschieden: „Ein Verein, bei dem alle nicht wegen der Moneten sind.“

 Derzeit in überragender Form: SGL-Torwart Jascha Schmidt.

Derzeit in überragender Form: SGL-Torwart Jascha Schmidt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Rivalität ist seine Sache nicht, Erfolge schon. Vier Siege in Serie haben Jascha Schmidt und die Handballer der SG Langenfeld (SGL) in Regionalliga und Amateurpokal in diesem Jahr gefeiert. Am Samstag (Anwurf 18 Uhr, Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium) soll der fünfte folgen. Und das gegen die SG Ratingen, Schmidts Ex-Klub. „In der Hinrunde war das noch ein Thema für mich, jetzt nicht mehr“, sagt der Torhüter des Viertligisten. Mit der Zeit beim Ligakonkurrenten, als der nordmazedonische Nationalkeeper Petar Angelov Schmidts Einsatzzeiten auf ein Minimum reduzierte, hat er abgeschlossen. Stattdessen ist der 27-Jährige hungrig auf Siege mit der SGL. „Gegen Köln-Wahn haben wir zum ersten Mal dominiert“, lobt Schmidt. Das war der Sieg zum Jahresauftakt. Seitdem spielte sich die Mannschaft von Trainer Markus Becker in einen kleinen Rausch – und Schmidt ist daran nicht ganz unschuldig. „Das fühlt sich echt gut an“, sagt er über sein Formhoch. Das sollen nun auch die alten Kollegen zu spüren bekommen.

Der gelernte Tischler gilt als extrem ehrgeizig und selbstkritisch, bisweilen sogar etwas übermotiviert. „Er ist definitiv jemand, der sich sehr mit der Materie beschäftigt“, sagt Becker, der seinem Spieler sogar eine „Leaderfunktion“ attestiert, wenn dieser Ansagen an die Mitspieler macht. Das kommt durchaus regelmäßig vor, Schmidt gehört zur Sorte der extrovertierten Torhüter. Gelingen ihm Paraden, kann er förmlich explodieren. „Dann ist Jascha ein Mann für besondere Situationen“, schwärmt Becker.

Alleine gelingt das selten. Schmidt funktioniert in Symbiose mit dem Abwehrblock: Machen die Spieler vor ihm ihre Arbeit gut, fällt es ihm leichter, Fehler auszubügeln. Umgekehrt wissen die Feldspieler dann, dass sie sich im Zweifel auf ihre Nummer 32 verlassen können. „Wir haben uns hinten unheimlich stabilisiert“, lobt Schmidt. „Jetzt haben wir das Gefühl, dass wir so knappe Spiele wie gegen TuSEM Essen II noch gewinnen können.“ Das war am vergangenen Wochenende. Auch da siegte die SGL, 27:23.

In Langenfeld scheint der Kölner eine neue Heimat gefunden zu haben. „Ich habe nicht umsonst schnell meine Zusage für ein weiteres Jahr gegeben“, sagt Schmidt. Nach der Zeit in Ratingen habe er bewusst einen Verein mit Jugendmannschaften, mehreren Herren-, einem Frauenteam und einem Klubleben haben wollen. „Ein Verein, bei dem alle nicht wegen der Moneten sind“, sagt Schmidt. „Ich habe gelernt, dass Spaß und eine funktionierende Mannschaft wichtiger sind. Der Erfolg kommt dann von alleine.“

Gegen Ratingen wird Schmidt wieder beginnen. Der zweite Torhüter im Gespann, Alexander Riebau, fehlt aktuell wegen einer Schambeinverletzung. Ihn vertritt Luca Jahn aus der Oberliga-Mannschaft. Und Jahns Qualitäten werden auch mittelfristig noch gebraucht. Denn Schmidt weiß trotz seines tollen Laufs: „Ewig kann das sicher nicht so weitergehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort