Fußball-Analyse Monheims Reserve verteilt die Last auf viele Schultern

Monheim · Der FC Monheim II überwintert als Tabellendritter der Fußball-Kreisliga A. Während sich das Team von Trainer Michael Will gegen die unter ihm stehenden Mannschaften fast keine Blöße gibt, sieht es gegen die Top Vier nicht so gut aus. Das soll sich ändern. Der ungewöhnlich große Betreuerstab ist ein Pfund.

 Trainer Michael Will hofft, dass dem FC Monheim II im Neuen Jahr ein guter Start in der Kreisliga A gelingt.

Trainer Michael Will hofft, dass dem FC Monheim II im Neuen Jahr ein guter Start in der Kreisliga A gelingt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Schönen Fußball spielen die Kreisliga-Fußballer des FC Monheim II (FCM) schon seit Längerem, und in dieser Saison sind sie damit auch wieder richtig erfolgreich. Nachdem es in der vergangenen Spielzeit vor allem wegen eines schwachen Starts am Ende nur zu Rang fünf gereicht hatte, kamen die Monheimer in diesem Sommer deutlich besser aus den Startlöchern. Weil sie sich auch danach konstant auf hohem Niveau bewegte, überwintert die Elf von Trainer Michael Will nun auf Rang drei.

Damit gehört der FCM (45 Punkte) neben dem Spitzenreiter BV Gräfrath und dem Zweiten Spvg. Solingen-Wald 03 (beide 47) zu den heißesten Anwärtern auf den Bezirksliga-Aufstieg. „Wir sind sehr zufrieden mit der aktuellen Situation und dem Tabellenplatz, es macht momentan richtig viel Spaß“, erklärt Will. Vor der Saison hatte der FCM-Coach augenzwinkernd Rang fünf als Ziel ausgegeben, weil mit dem BV Gräfrath, der Spvg. Solingen-Wald 03, Tuspo Richrath und dem FC Solingen gleich vier Mannschaften in offensiver Art und Weise den Aufstieg als klares Ziel ausgegeben hatten. Insgeheim hatten die Monheimer aber schon damals gehofft, in die Phalanx dieser selbstbewussten und ambitionierten Konkurrenten einbrechen zu können. „Es war schon unser Ziel, ganz oben mitzumischen, weil wir wussten, dass wir eine richtig gute, junge Mannschaft haben“, sagt Will.

Das einzige Manko bisher: In den direkten Duellen mit den anderen Top-Vier-Mannschaften der Liga, zu denen auch der Tuspo Richrath (41 Punkte) noch gehört, holten die Monheimer bislang noch keinen Sieg. Gegen Spitzenreiter Gräfrath unterlag der FCM, nachdem er mehr als 70 Minuten in Unterzahl gespielt hatte, mit 0:2, während es gegen Richrath (3:3) und Solingen-Wald (1:1) zumindest einen Punkt gab.

Auf der anderen Seite gab sich die Will-Elf aber in den zahlreichen Spielen gegen die restlichen, schlechter platzierten Mannschaften fast keine Blöße. Abgesehen von der 1:2-Niederlage gegen den BV Bergisch-Neukirchen und dem ärgerlichen 2:2-Unentschieden gegen Anadolu-Munzur Solingen zwei Wochen vor der Winterpause, ging der FCM immer als Sieger vom Feld und sicherte sich damit seinen Platz im Spitzentrio. „Diese Spiele gegen die Mannschaften, die unter dir stehen, die musst du nach Hause bringen. Und das ist uns ziemlich gut gelungen“, meint Will.

Weil gegen die Kellerkinder VfL Witzhelden (8:1), den VfB Langenfeld (9:0) und den Post SV Solingen (7:1) echte Kantersiege gelangen, lässt sich auch die Monheimer Tordifferenz sehen: 67:19. Das jüngste Remis gegen Anadolu liegt Trainer Will allerdings noch schwer im Magen: „Wenn du in einem solchen Spiel noch mehr Willen an den Tag legst, dann gewinnst du das auch. Es kann sein, dass wir uns am Saisonende brutal ärgern müssen, diese beiden Punkte liegengelassen zu haben.“

Wie schon in den Jahren zuvor ist die Zweite des FCM auch in diesem Jahr wieder ein verschworener Haufen. Das macht sich nicht nur auf dem Platz bemerkbar, sondern auch bei den vielen helfenden Händen, die sich unentgeltlich rund um die Mannschaft engagieren. Unterstützt wird Coach Will von den beiden Co-Trainern Marc Wunder und Jochen Friederichs. Darüber hinaus kümmern sich mit David Lichtner, Christian Kunert und Marc Klose gleich drei Betreuer um Organisatorisches, während mit Anna Kubina, der Schwägerin von FCM-Angreifer Lukas Kubina, eine eigene Physiotherapeutin zur Verfügung steht. Außerdem kümmert sich Fabian Krzykala, der lange Zeit selber in der Mannschaft spielte, seine aktive Karriere aber nach mehreren Kreuzbandrissen beenden musste, um die verletzten Spieler und führt diese mit Einzeltraining wieder an die Mannschaft heran. „So ein Stab ist sicherlich nicht selbstverständlich für die Kreisliga A. So können wir die Last auf viele Schultern verteilen, was auf jeden Fall auch ein Teil unseres Erfolgs ist“, sagt Will.

In die Rückrunde gehen die Monheimer mit viel Ehrgeiz aber auch mit einer gewissen Lockerheit. „Wir müssen nicht Meister werden oder aufsteigen. Wir haben als zweite Mannschaft keinerlei finanzielle Mittel zur Verfügung, und das sieht bei den anderen Mannschaften da oben ganz anders aus“, erklärt Will. Ob der FCM bis zum Ende oben mitmischen kann, dürfte sich dabei schon ziemlich früh entscheiden. Denn nach dem nicht unkomplizierten Aufgalopp beim SSV Lützenkirchen und beim VfL Witzhelden stehen für den aktuellen Tabellendritten schon die Wochen der Wahrheit auf dem Programm: Zunächst empfangen die Monheimer zu Hause den wiedererstarkten Fünften FC Solingen, danach muss der FCM nach Richrath und spielt eine Woche darauf zu Hause gegen Spitzenreiter Gräfrath. „Ein guter Start in das neue Jahr wird entscheidend sein“, meint auch Will.

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