Fußball Ganz klar: Aufwand und Ertrag ein Widerspruch

Monheim · Fußball-Oberligist SF Baumberg hat das Zeug zum Klassenerhalt, aber zu oft nichts in der Hand. Nun kommt der Letzte VfR Krefeld-Fischeln.

 Auf gehts: Nils Esslinger und die Sportfreunde können jede Menge Elan gebrauchen – und vor allen Dingen eine bessere Chancenverwertung.

Auf gehts: Nils Esslinger und die Sportfreunde können jede Menge Elan gebrauchen – und vor allen Dingen eine bessere Chancenverwertung.

Foto: matzerath

Die Oberliga-Fußballer der Sportfreunde Baumberg (SFB) machen gerade eine neue Erfahrung. Schließlich muss die Elf von Jörg Vollack derzeit zum ersten Mal unter dem Eindruck trainieren, dass sie auf einem echten Abstiegsplatz steht. Am vergangenen Sonntag rutschte Baumberg nach dem 2:4 bei TuRU Düsseldorf auf den 17. Platz ab — was noch lange nicht heißt, dass die Situation hoffnungslos ist. Im Prinzip steckt schließlich mindestens die halbe Liga im Kampf um den Klassenerhalt.

Viel unangenehmer als der Blick auf die Tabelle ist ohnehin die Bilanz der jüngeren Vergangenheit. Anfang Oktober konnte das Team um Trainer Jörg Vollack eine Negativserie von sieben Partien ohne Sieg mit dem 3:1 über den VfB Homberg beenden. Eine Woche darauf folgte das in jeder Beziehung gelungene Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten Fortuna Düsseldorf. Ergebnis: An der Sandstraße war so etwas wie Aufbruchsstimmung oder Euphorie zu spüren. Diese gute Laune ist allerdings verflogen, denn aus den folgenden vier Meisterschafts-Auftritten holten die Sportfreunde nur zwei Zähler — und sie sind deshalb in der besonders gefährlichen Zone angekommen.

Baumberg zeigte immer wieder sein Potenzial und mehr als einmal stellten die Sportfreunde sogar die bessere Mannschaft. Auf der anderen Seite stimmt das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag momentan gar nicht. Gerade das jüngste 2:4 in Düsseldorf ist dafür ein passender Beleg. "Das war ein richtig gutes Spiel von uns. Schade, dass wir dafür nichts mitnehmen", urteilte etwa Salah El Halimi, der als Spieler und Co-Trainer in Personalunion fürs Team tätig ist.

Das größte Manko ist dabei immer wieder die mangelhafte Chancenauswertung. Gegen die TuRU hatte Vollacks Elf beim Stande von 2:2 drei perfekte Gelegenheiten zur Führung, doch einen Treffer schaffte nachher Düsseldorf. Insgesamt sieht die Baumberger Offensive viel zu sehr nach einem Ein-Mann-Unternehmen aus. Hinter Torjäger Michael Rentmeister, der bereits neun Treffer erzielt hat, kommt lange nichts. Als nächstbeste Torschützen folgen Ali Daour, Salah El Halimi, Nils Esslinger und Redouan Yotla mit jeweils zwei Toren.

Gleichzeitig gelang es die Sportfreunde zuletzt nicht, ihren eigenen Kasten optimal abzudichten. Das bisher letzte Spiel ohne Gegentor war am ersten Spieltag das 1:0 gegen den VfB Speldorf. In den folgenden 14 Partien gabs immer mindestens einen Gegentreffer und vor allem Standard-Situationen waren hier ein dickes Problem — was ebenfalls das Duell mit der TuRU beweist. Die Tore zum 0:2 und 2:3 fielen jeweils, als eine Standard-Situation bereits geklärt zu sein schien.

Gegen den Tabellenletzten VfR-Krefeld-Fischeln bietet sich den Sportfreunden nun die Chance, ihre Lage durch einen Sieg zu verbessern (Sonntag, 14.30 Uhr, MEGA-Stadion, Sandstraße). El Halimi: "Bis zur Winterpause haben wir jetzt ganz, ganz wichtige Spiele, viele von den sogenannten Sechs-Punkte-Spielen gegen direkte Konkurrenten. Da müssen wir etwas mitnehmen." Sonst droht die vorerst neue Erfahrung zum Dauerzustand zu werden.

(mroe)
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