Baumberg "Grüne Welle" kommt erst nach 2014

Baumberg · Eine Koordination der Ampelanlagen allein reicht nicht, damit der Verkehr besser fließt. Es müsste umgebaut werden.

Wer morgens oder am Nachmittag über die Berghausener Straße fährt, muss sich oft einer Geduldsprobe stellen. An den Knotenpunkten bilden sich meist lange Rückstaus. Der Verkehr rollt bestenfalls zähflüssig über den Asphalt – in beide Richtungen. Die Stadtverwaltungen in Monheim und Langenfeld haben das Problem erkannt und wollen gemeinsam die entsprechenden Ampelanlagen optimieren. Doch aus Sicht des beauftragten Planungsbüros Brilon Bondzio Weiser (BBW) in Bochum reicht das nicht aus.

Es seien vor allem an den Autobahnabfahrten bauliche Eingriffe notwendig, erläutert Diplom-Ingenieur Richard Baumert im Planungsausschuss der Stadt Monheim. In aufwendigen Simulationen hat der Verkehrsexperte herausgefunden, dass eine "Grüne Welle", wie sie vor knapp drei Jahren auch auf der Opladener Straße eingerichtet wurde, keine befriedigende Lösung darstellt. "Wir waren mehrmals vor Ort, um Messungen der Verkehrsmengen durchzuführen und die Situation zu bewerten", sagte Baumert.

"Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass zu den Stoßzeiten 2500 bis 3000 Fahrzeuge pro Stunde über die Berghausener Straße fahren." An den Auf- und Abfahrten zur Autobahn gebe es ebenfalls "akuten Handlungsbedarf". Die Planer schlagen daher vor, die Anschlussstellen auszubauen und ein Teilstück der Berghausener Straße auf Langenfelder Seite vierspurig auszubauen. Gemeint ist der Abschnitt von der Abfahrt der A59 bis zur Brücke über die Bahngleise des S-Bahnhofes Berghausen. Zudem regte Baumert an, die Bushaltestellen am S-Bahnhof nach vorne zu verlegen. Hinzu kommt die Koordination der Ampelanlagen auf beiden Seiten der Stadtgrenzen. Insgesamt gibt es acht "Knotenpunkte" an der Berghausener Straße, die eine Gefahr für Rückstaus bergen. "Das Eine kann ohne das Andere nicht funktionieren", betonte der Referent im Planungsausschuss. "Die baulichen Maßnahmen ergänzen die bessere Abstimmung der Ampeln – und umgekehrt." In dem Bereich gibt es genügend Raum für den Ausbau der Straße. Das Problem: Die Berghausener Straße ist eine Landstraße und damit wäre der Landesbetrieb Straßen.NRW für die Umsetzung zuständig. Auf Langenfeld und Monheim kommen daher auch keine weiteren Kosten zu. Sie bezahlen Planung der Ampelanlagen (rund 30 000 Euro) und das Land muss an der L353 bauen. Weitere zeitaufwendige Planungen und Gespräche sind die Folge. "Das verzögert den Zeitplan noch einmal deutlich", kündigte Andreas Apsel, Bereichsleiter für Bauwesen im Monheimer Rathaus, an. "In 2013 ist das nicht mehr realisierbar. Ich denke, vor 2014 wird sich in diesem Bereich nichts tun." Insgesamt sei die Gesamtplanung noch nicht abgeschlossen, berichtet Apsel.

"Die Bauprojekte am Waldbeerenweg und weitere Ansiedlungen in dem Gewerbegebiet auf Langenfelder Seite sind bei den Simulationen noch nicht berücksichtigt", so der Planer. "Auch das daraus resultierende zusätzliche Verkehrsaufkommen müssen wir noch einplanen."

(dora)
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