Route gegen das Vergessen Das sind die Standorte der „Stolpersteine“ im Kreis Heinsberg

Kreis Heinsberg · Mit einer „Route gegen das Vergessen“ wurden die bislang 228 verlegten Stolpersteine digital erfasst. Ihre Geschichte ist nun im Netz nachzulesen.

 Stolpersteine wie diese erinnern auch in Erkelenz an verfolgte und ermordete Juden.

Stolpersteine wie diese erinnern auch in Erkelenz an verfolgte und ermordete Juden.

Foto: Jürgen Laaser

In mehreren Kommunen des Kreises Heinsberg wird mit sogenannten „Stolpersteinen“ – das sind kleine Messingplatten mit den Namen der Betroffen – vor Wohnhäusern auf das Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus aufmerksam gemacht. Dies waren neben jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern auch Sinti und Roma, politisch Verfolgte oder behinderte Menschen.

Landrat Stephan Pusch und Projektkoordinator Wilfried Mercks schalteten jetzt im Forum des Berufskollegs Erkelenz die Internetpräsentation der im Kreis Heinsberg verlegten Stolpersteine frei. Ab sofort lassen sich über das Serviceportal des Kreises Heinsberg Informationen zu den bislang 228 digital erfassten Stolpersteinen im Kreis Heinsberg abrufen (unter „Bildung & Integration“ und „NRWeltoffen“ auf https://service.kreis-heinsberg.de). Das Dashboard wurde in Kooperation mit der Stabsstelle Digitalisierung und dem Amt für Schule, Kultur und Sport des Kreises Heinsberg erstellt. Es wird künftig unter der Adresse stolpersteine@kreis-heinsberg.de von der Projektkoordinatorin von „NRWeltoffen“ und der Stabsstelle Digitalisierung betreut.

An dem Abend ging Wilfried Mercks, der die Aktion der Stolpersteine im Kreis Heinsberg ins Leben gerufen hat, in einer sehr persönlichen Rede auf das Schicksal einzelner Personen ein und verdeutlichte, dass hinter jedem Stein ein Name und ein Mensch stehe. Die Erinnerungskultur wird somit von einer anonymen Masse auf einzelne Personen gelenkt. Mercks dankte den Vereinen und Akteuren, die mit großem Engagement die Daten für die Recherche zusammengetragen haben. Das Portal soll eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger sein, sich aktiv mit dem Thema zu beschäftigen.

 Landrat Stephan Pusch (l.) und Projektkoordinator Wilfried Mercks schalteten im Forum des Berufskollegs Erkelenz die Internetpräsentation der im Kreis Heinsberg verlegten Stolpersteine frei.

Landrat Stephan Pusch (l.) und Projektkoordinator Wilfried Mercks schalteten im Forum des Berufskollegs Erkelenz die Internetpräsentation der im Kreis Heinsberg verlegten Stolpersteine frei.

Foto: Kreis Heinsberg

Es ist beabsichtigt, es um weitere Daten wie Fotos oder Lebensläufe, sowie um Friedhöfe, Synagogen, die „Route gegen das Vergessen“ und Denkmäler zu erweitern. Die Stolpersteine seien ein Bestandteil der Erinnerungsarbeit, und der Kreis Heinsberg werde somit Teil eines weltweiten Netzwerks von Stolpersteinen, dem größten dezentralen Denkmal der Welt, sagte Wilfried Mercks.

(RP)
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