Auftritt in Krefeld Schönhausen-Chor singt ein großes Friedenskonzert
Krefeld · Krieg und Unterdrückung schwingen mit in der Musik, die am Sonntag, 13. März, in der Friedenskirche erklingt. Hauptwerk des Abends ist „Dona nobis pacem“. Was das Werk des Letten Péteris Vasks so erschreckende aktuell macht.
(ped) Dona nobis pacem - gib uns Frieden: Welche erschreckende Aktualität der Titel zum Konzert des Schönhausen-Chors bekommen würde, konnte niemand ahnen. Weil die Aufführung von Beethovens Messe in C-Dur mit großem Orchester (eigentlich fürs Beethoven-Jahr 2020 geplant) noch ein weiteres Mal verschoben werden musste, hatten Chorleiter Joachim Neugart und sein Ensemble mit dem Werk des Letten Péteris Vasks eine anspruchsvolle Alternative gewählt. „Dona nobis pacem“ ist am Sonntag, 13. März, 18 Uhr, in der Friedenskirche zu hören.
Vasks wurde 1946 in Aizpute geboren, das damals zur Sowjetunion gehört. Er zählt zu den bekanntesten und wichtigsten Komponisten aus den Baltenstaaten der ehemaligen Sowjetunion. Er kennt die Unfreiheit, die Repressalien, weil er sich der russischen Kulturdoktrin widersetzte. „In seinem „Dona nobis pacem“ erzeugt der lettische Komponist Pēteris Vasks, tief in der Klanglichkeit seiner Heimat verwurzelt, eine enorme emotionale Kraft. Immer wieder neu schichten sich die Stimmen - begleitet von Streichern - von innigem Piano zum Friedensappell in strahlendem Forte auf“, beschreibt Chorsprecher Norbert Herting, warum man sich für dieses Werk entschieden hat. In diesem Jahr soll Vasks, der als Sprachrohr des lange Zeit unterdrückten lettischen Volkes gilt, mit dem Preis der Europäischen Kirchenmusik ausgezeichnet werden.
Das zweite Hauptwerk des Abends kommt von Hendrik Andriessen: „Miroir de Peine“, ein Liederzyklus für Sopran und Streichorchester. „Andriessen war Organist in Utrecht und später Leiter an verschiedenen Konservatorien, bis ihn 1952 die Katholische Universität Nijmegen zum Professor berief. Sein Werk fand große Verbreitung in der katholischen Kirchenmusik in den Niederlanden“, kündigt der Chor an. Die Textvorlage zu „Miroir de Peine“ stammt von dem französischen Schriftsteller Henri Ghéon, der sich im Ersten Weltkrieg zum Katholizismus bekehrte und hier die Form des Rosenkranzes aufgreift.
Außerdem erklingt geistliche Musik von Dubois, Vierne und Saint-Saëns sowie die Choralkantate „Christe, du Lamm Gottes“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Der Chor wird unterstützt von der Sinfonietta am Quirinusmünster Neuss. Das Sopransolo singt Elisa Rabanus. Karten für 20 oder 17 Euro unter www.schoenhausen-chor.de