Neues Hilfezentrum in Krefeld Suchtkranke nehmen Konsumraum für Drogen gut an

Krefeld · Das umstrittene Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße ist seit einer Woche geöffnet. Die Betreiberin Caritas zieht eine erste Bilanz. Sie fällt positiv aus

 Das Angebot, in sauberer Umgebung mit sauberen Spritzen Drogen zu nehmen, wurde in Krefeld in einer Woche 100 Mal genutzt.

Das Angebot, in sauberer Umgebung mit sauberen Spritzen Drogen zu nehmen, wurde in Krefeld in einer Woche 100 Mal genutzt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Drogenkonsumraum im neuen Zentrum für Suchtkranke an der Schwertstraße ist in der ersten Woche seit der Eröffnung bereits rund 100 Mal genutzt worden. Das teilte die Betreiberin Caritas am Freitag mit. Sie zog eine erste positive Bilanz. Die Klientinnen und Klienten kämen zur Schwertstraße, sie nutzten die Angebote, und es herrsche eine gute und friedliche Grundstimmung, berichtete eine Sprecherin. Nach einer sehr hohen Besucherzahl am Eröffnungstag des Drogenhilfezentrums habe sich die Zahl auf vorerst täglich 35 bis 40 Personen im Tagestreff „Café Pause“ eingependelt. Pro Tag hätten durchschnittlich 20 Suchtkranke im Konsumraum ihre Drogen genommen. Es gebe bereits Klientinnen und Klienten, die den Konsumraum regelmäßig aufsuchten, so die Caritas gestern. Auch die Duschen und die Waschmaschinen würden regelmäßig genutzt. Das Angebot, im Tagestreff „Café Pause“ einen kostenlosen Tee oder eine große Tasse Kaffee für 50 Cent zu trinken, werde in Anspruch genommen. Unter den Nutzenden seien viele bekannte, aber auch einige neue Gesichter. Die Rückmeldungen – „die Räume sind gut hier“ – seien durchweg positiv. „Wir sind mit der ersten Woche sehr zufrieden“, erklärte Jasmin Sprünken, Leiterin des Drogenhilfezentrums.

Das neue Drogenhilfezentrum hat am vergangenen Montag erstmals geöffnet. Integriert seien besagter Drogenkonsumraum, der Tagestreff „Café Pause“ sowie ein medizinisches Basisangebot. Suchtkranken Menschen solle damit ein Angebot unterbreitet werden, im geschützten Raum zu konsumieren und vor Ort auch eine Hilfestellung etwa durch Sozialarbeiter zu erfahren. Acht Stunden täglich sei die Einrichtung an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Drei Sozialarbeiter, vier Streetworker, neun Sozialhelfer und ein Rettungssanitäter gehörten zum Team und seien in Wechselschichten im Einsatz, informierte die Caritas.

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