Aus den Krefelder Stadtteilen Sanierung des Hülser Kirmesmarktes kostet 1,3 Millionen

Krefeld · Die Kosten für die Instandsetzung des Hülser Kirmesmarktes steigen. Sie werden über 500.000 Euro höher als angenommen. Der Kommunalbetrieb wartet deshalb mit den Arbeiten, bis die Mittel von der Verwaltung freigegeben werden.

 So präsentiert sich seit Jahrzehnten der Hülser Kirmesmarkt zwischen Kreuz- und Bruckersche Straße.

So präsentiert sich seit Jahrzehnten der Hülser Kirmesmarkt zwischen Kreuz- und Bruckersche Straße.

Foto: Thomas Lammertz

Die lange Saga um die Sanierung des Kirmesplatzes in Hüls ist um ein weiteres Kapitel reicher. Seit 2016 steht nicht nur der Beschluss der Bezirksvertretung Hüls und des Rates zur Ausführung der Arbeiten, auch 800.000 Euro, die seinerzeit geplanten Kosten, sind im Etat vorgesehen.

Aufgrund verschiedener Gründe wie Streitigkeiten mit einem Investor an der alten Feuerwache oder Personalmangel bei den ausführenden Organen, aktuell dem Kommunalbetrieb (KBK), verzögerten sich die Arbeiten jedoch immer weiter. Und noch immer ist der Platz in einem desolaten Zustand.

Die stetigen Verzögerungen haben nun Folgen und führen zu einer deutlichen Kostensteigerung bei den geplanten Arbeiten. Um gut die Hälfte mehr veranschlagt der KBK jetzt – eine Tatsache, die den politischen Vertretern die Zornesröte ins Gesicht treibt. Die politische Versammlung beschloss am Dienstag, die Mehrkosten ebenfalls einzustellen und erhöhte den erlaubten Kostenrahmen schon mal um 400.000 Euro.

„Wir wollen, dass nun endlich mit den Arbeiten begonnen wird“, sagt Bezirksvorsteher Timo Kühn (CDU), und auch sein Vorgänger Hans Butzen (SPD), wie Kühn zugleich Ratsherr in Krefeld, interveniert. Per E-Mail wandte er sich an KBK-Vorstand Andreas Horster und schrieb: „Es darf aus Sicht der SPD nicht sein, dass die Sanierung des Kirmesmarktes jetzt – mehr als fünf Jahre nach Etatisierung im  Jahr 2016 – sozusagen politisch zu Grabe getragen wird.“  Horster antwortete, die Kostensteigerung von über einer halben Million Euro nicht ignorieren und einfach mit dem Bau beginnen zu können. „Dazu benötigen wir eine Mittelfreigabe der Stadtverwaltung; auf die warten wir halt. Nach meiner Kenntnis können wir diese Freigabe erst mit dem neuen Haushalts-Beschluss erhalten“, schreibt Horster. Der Kommunalbetrieb hatte der Bezirksvertretung zuletzt einen Baubeginn erst im Sommer, dann im Herbst 2020 zugesagt, dann aber weitere Verschiebungen mit Corona begründet.

Die Politik ist verärgert, und Butzen schreibt: „Darüber hinaus fordern wir, dass die Baumaßnahmen – wie vom KBK schon zum wiederholten Male und mehrfach seit Jahren angekündigt – nun endlich begonnen werden. Es ist schon jetzt so, dass bei den Bürger*innen ein großer kommunalpolitischer Reputationsverlust für Rat, Verwaltung und KBK entstanden ist, den es ungleich schwerer werden wird, zu korrigieren.“

Wann die Arbeiten tatsächlich losgehen, scheint derzeit einmal mehr unsicher. Die Kostensteigerung, die am Ende alle Krefelder mittragen, wird in jedem Falle bleiben.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Hüls ist am Mittwoch, 28. April, ab 17 Uhr in der Aula der Robert-Jungk-Gesamtschule

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