Livestream aus dem Jazzkeller Krefelds erste offene Digitalbühne startet

Krefeld · Die Initiative Digitale Kultur für Krefeld stellt eine Plattform vor, auf der Kreative live performen können - kostenlos. Die Initiatoren wollen Youtube und ähnlichen Kanälen die Stirn bieten.

 Oben auf dem Bildschirm spielt die Musik, mit den Emojis am unteren Rand kann das Publikum Begeisterung zeigen, applaudieren oder ausbuhen.

Oben auf dem Bildschirm spielt die Musik, mit den Emojis am unteren Rand kann das Publikum Begeisterung zeigen, applaudieren oder ausbuhen.

Foto: Feedbeat

Die Zeit der Lichthupe im Autokino ist vorbei. Die Pandemie erfordert neue Bühnen, die auch nach den Lockdowns ihre Berechtigung haben. Davon ist Petra Krieger überzeugt. Die Krefelder Musikerin hat gemeinsam mit Wolfgang Pleus „FeedBeat“ ins Rollen gebracht - eine interaktive Plattform für Kultur (wir berichteten). Dafür sind sie mit dem Künstlerstipendium NRW ausgezeichnet worden. Am Samstag, 24. April,  gibt es die erste offene digitale Bühne im Jazzkeller. Da kann das Publikum, winken und applaudieren - und die Musiker bekommen es in Echtzeit mit.

Möglich macht es eine neue Technik: Wer zuschaut, kann sich als Avatar über Emojis und Texte ausdrücken. Einige haben Feedbeat und das Format bei der Kooperation von Kresch und Burg Linn „Die Matrone und die sieben Albinii“ bereits erlebt. Gemeinsam mit der Initiative Digitale Kultur für Krefeld soll nun der Jazzkeller als Bühne etabliert werden. Das entsprechende Ton- und Licht-Equipment steht dort allen interessierten Kulturschaffenden zur Verfügung - für Konzerte, Comedy, Lesungen, Theater oderPo diumsdiskussionen.

„Das wollen wir auch nach Corona anbieten als Gegengewicht zu den amerikanischen Plattformen, die dazu beitragen, dass Kultur nichts mehr wert ist und ihre Inhalte auf die Logik der Plattformen zuschneiden, was wir gruselig finden “, sagt Krieger.

Das heißt: Für die Clubs und Künstler ist der Stream über Feedbeat kostenlos; für das Publikum jetzt oft auch, später soll es für die Locations oder Künstler einen Obolus zahlen. „Wir sind auch eine Bühne für Experimente, auf der man sich ausprobieren kann. Denn alles ist live und bleibt nicht ewig im Netz. Wir wollen die Magie des Augenblicks bewahren“, sagt Krieger. Wer sich nicht live dabei ist, hat es verpasst. „Aber es ist eben auch eine Chance, Menschen nach der Pandemie teilhaben zu lassen, die nicht in einen Club oder ein Theater gehen wollen oder können.“ Krank zu Hause oder auf Weltreise - das wären keine Gründe, nicht dabei zu sein.

Live dabei sei können alle, die sich Samstag, 19.30 Uhr, aufschalten. Dann stellen sich die Macher und die Initiative Digitale Kultur für Krefeld vor. Anschließend gibt es Comedy und Musik mit Jochen Prange und Flomb. Künstler, die das Format für Auftritte nutzen möchten, können sich im Jazzkeller melden: jazzkeller.info

Samstag, 24. April, 19.30 Uhr, www.feedbeat.io, Code 29032114185796.

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