Fischeln Neues Konzept für Weihnachtsmarkt Fischeln

Krefeld · Die Veranstaltung auf dem Marienplatz hat in jedem Jahr 5000 bis 10.000 Euro Verlust gemacht, die vom Werbering getragen wurden. „Freezing Fischeln“ soll nun am ersten Adventssonntag auf der Kölner Straße stattfinden.

 Vor dem illuminierten Theater am Marienplatz wollte der Fischelner Weihnachtsmarkt den Besuchern eine heimelige Atmosphäre bieten. Jetzt ist ein Umzug zur Kölner Straße geplant.

Vor dem illuminierten Theater am Marienplatz wollte der Fischelner Weihnachtsmarkt den Besuchern eine heimelige Atmosphäre bieten. Jetzt ist ein Umzug zur Kölner Straße geplant.

Foto: S. Beyer

Der Fischelner Weihnachtsmarkt wird in diesem Jahr erstmals mit neuem Konzept, neuem Standort und neuem Namen an den Start gehen: „Freezing Fischeln“ steht für eine moderne Variante des althergebrachten Marktes – und für einen kompletten Neubeginn. Das berichtet Ivona Matic, Vorsitzende des Werberings Fischeln, gegenüber unserer Redaktion.

Der traditionelle Weihnachtsmarkt-Standort Marienplatz wird aufgegeben. Stattdessen soll „Freezing Fischeln“ nun am ersten Adventssonntag von 13 bis 18 Uhr auf der Kölner Straße stattfinden, etwa im Bereich zwischen Saassenstraße und Rathaus. Dafür soll die Straße, ähnlich wie bei Fischeln Open, für den Verkehr gesperrt werden.

Für den Standortwechsel gibt es gute Gründe, die Matic erläutert: „Der Weihnachtsmarkt auf dem Marienplatz hat in jedem Jahr 5000 bis 10.000 Euro Miese gemacht, die vom Werbering, und damit von unseren Mitgliedern getragen werden müssen – ohne dass unsere Beitragszahler irgendetwas davon haben.“ Viele Geschäfte an der Kölner Straße sind im Werbering organisiert. Doch Besucher des Marktes würden an dem Adventssonntag, so Matic, gar nicht bis an die Kölner Straße kommen. Der verkaufsoffene Sonntag, der immer zeitgleich stattfindet, sei von vielen Geschäftsinhabern deshalb zuletzt kaum mehr wahrgenommen worden. „Die meisten Läden haben an dem Tag nicht mal aufgemacht“, berichtet Matic. Als Gastronomie-Inhaberin kann sie den Effekt mit Zahlen unterfüttern: „Ich habe in meinem Café am Tag des Weihnachtsmarktes deutlich schlechtere Umsätze.“

Der Werbering-Vorstand sei, sagt Matic, von dem bisherigen Konzept nicht überzeugt. Das Bühnenprogramm zu füllen, sei immer schwieriger geworden. Der Verkauf in den Hütten sei schleppend gelaufen, einzig der Glühweinstand habe gute Umsätze gemacht. Auch wenn der Markt eine lange Tradition habe, sei es nicht Aufgabe des Werberings, diese zu wahren. „Wir müssen was für unsere beitragszahlenden Mitglieder tun“, macht sie deutlich. „Der von uns bezahlte Weihnachtsmarkt hat bis jetzt nichts mit unseren Mitgliedern zu tun gehabt.“ Ziel ist es, die Geschäfte vor Ort im Fokus zu behalten, Stichwort Heimatshoppen.

Das junge Werbering-Team um Ivona Matic arbeitet daher nun an dem neuen Weihnachtsmarkt-Konzept. Fest steht: Der Markt soll viel moderner werden. Ganz trennen wird sich der Werbering von den traditionellen Holzbuden. Auch ein Karussell soll es nicht mehr geben. Stattdessen schwebt dem Vorstand vor, die Kölner Straße „einfrieren“ zu lassen: Und damit ist nicht nur der Verkehr gemeint. Eine der Ideen ist, Schnee anliefern zu lassen und vielleicht eine Rodel- oder Tubingbahn einzurichten. Eis und Schnee soll generell Thema des verkaufsoffenen Sonntags werden. „Wir denken auch an einheitliche, vielleicht blau-weiße, Dekoration und Beleuchtung der Geschäfte.“ Derzeit sammelt der Vorstand Vorschläge. „Dann müssen wir gucken, was zusammenpasst.“ Gastronomie könnte ein wichtiges Thema werden, so dass die Fischelner den Markt als Treffpunkt wahrnehmen.

Am Abend soll „Freezing Fischeln“ dann ins „Après Freezing“ übergehen, ähnlich dem „Après Open“ nach dem Straßenfest Fischeln Open. Ab 18 Uhr wird dann rund um den Dorfplatz am Zunftbaum weitergefeiert, ein DJ soll für Musik sorgen, und auch die Geschäftsleute können sich dort nach Ladenschluss auf einen Glühwein treffen. Matic sagt: „Wir im Werbering-Vorstand haben alle Lust auf den Neustart.“ Sie und ihr Team hoffen, dass „Freezing Fischeln“ sowohl bei den Bürgern als auch bei den Geschäftsleuten gut ankommt.

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