Haus der Seidenkultur Ferien-Tipp: Stadtspaziergang auf seidenen Pfaden

Krefeld · (RP) Dieter Brenner vom Haus der Seidenkultur (HdS) wirbt dafür „Krefeld einmal aus völlig anderen Perspektive zu entdecken.“ Beispielsweise beim zweistündigen „Stadtspaziergang auf seidenen Pfaden“.

Der beginnt am Hauptbahnhof und führt über den grünen Mittelstreifen des Ostwalls zunächst bis zum „Meister Ponzelar“.

Das „Meister Ponzelar“ auf seinem Rücken keinen Liegestuhl sondern einen Warenbaum gehalftert hat, wird am Weberdenkmal verraten, das 1910 vom Krefelder Verschönerungsverein aufgestellt wurde. Beim Warenbaum handelt es sich um jene Rolle, die sich am Webstuhl vor dem Weber mit dem gewebten Textil aufrollt. Damit hat der Heimweber regelmäßig seinen Chef aufgesucht, in der Hoffnung, nach Abgabe der Ware einen neuen Auftrag zu bekommen.

Ursprünglich stand das lebensgroße Bronzestandbild an der Einmündung der Lindenstraße in die Hochstraße. Während des Krieges wurde das Denkmal eingeschmolzen und 1945 in der erhaltenen Gußform neu gegossen und am heutigen Standort - Südwall Ecke Ostwall - platziert.

„Die Architektur in der Textilstadt bemaß sich anhand der Fensteranordnung in der ersten Etage“, erklärt Brenner, der auf dem Südwall in Höhe des Westwalls auf ein Zehnfensterhaus eingeht, das 1848 von der bekannten italienischen Seidenweberfamilie Casaretto gebaut wurde. Die Familie aus Genua produzierte auf ihrem Gelände für die katholische Kirche sakrale Textilien, die Paramente genannt werden. Das emsige Tun der Casarettos motivierte Hubert Gotzes 1908 an der Luisenstraße 15 eine kleine Weberei zu kaufen um dort ebenfalls mit der Produktion von Priestergewändern zu beginnen. Durch einen glücklichen Umstand wurde diese Paramentenweberei – das heutige HdS - einst weltbekannt. Selbst der Vatikan liebäugelte mit der Krefelder Produktionsstätte von Hubertz Gotzes.

 „Wer erfahren möchte, wie es dazu kam, das aus einem einfachen Krähenfeld – daher leitet sich der Name Krefeld ab – im Land der Preußen die reichste Stadt wurde, der sollte sich per Mail mit dem besucherdienst@seidenkultur.de in Verbindung setzen. Infos gibt es auch unter Rufnummer  02151-9345355   

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