Handball Testspiel-Niederlage ist ein Warnschuß

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt kassiert der Handball-Zweitligist HSG Krefeld gegen den Ligakonkurrenten TuSEM Essen eine deutliche 19:40-Niederlage. Vor dem Trainerduo Gunnarsson/Linden liegt noch jede Menge Arbeit.

 HSG-Neuzugang Toni Sario (Nr. 4) hatte im Testspiel gegen den Ligakonkurrenten TuSEM Essen noch etwas Anlaufschwierigkeiten

HSG-Neuzugang Toni Sario (Nr. 4) hatte im Testspiel gegen den Ligakonkurrenten TuSEM Essen noch etwas Anlaufschwierigkeiten

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Handballzweitligist HSG Krefeld in seinem ersten Testspiel gegenüber dem Ligakonkurrenten TuSEM Essen nicht viel zu melden haben würde war im Vorfeld allen Protagonisten schon irgendwie klar gewesen. Das es Ergebnis technisch mit 19:40 (11:20) sogar eine glatte Niederlage gab, mag dabei auf den ersten Blick die Alarmsirenen läuten lassen. Wirft man aber einen zweiten Blick auf die bisherige Vorbereitung, so wundert der Endstand dann doch nicht mehr so.

„Essen ist schon seit letzter Woche im Training. Die haben wesentlich mehr Einheiten als wir hinter uns. Wir haben eigentlich erst eine richtige Einheit hinter uns“, sagte HSG Co-Trainer Felix Linden nach der Partie. Sein isländischer Cheftrainer gab eine knappe Anlayse von sich: „Ich habe nur in den ersten zehn Minuten einigermaßen das gesehen, was ich mir von meiner Mannschaft vorstelle wie sie spielen soll.“ In der Tat ging Krefeld die ersten Spielminuten erfrischend an, vor knapp 300 Zuschauern erzielen dabei allesamt Neuzugänge die Tore eins bis fünf. Doch spätestens nach zwölf Minuten machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Essen übernahm nach dem 8:7 das Kommando auf dem Feld, spielte seine Angriffe bis zur letzten Konsequenz durch, nutzte aber auch die immer wieder entstehenden Kontermöglichkeiten zu erfolgreichen Torabschlüssen. Gerade in der Innenverteidigung taten sich eklatante Fehler auf, die sich allerdings auch darin begründeten, dass einfach bis zu wenig Zeit war um sich abzustimmen. Entsprechend standen alle drei eingesetzte Torhüter immer wieder auf verlorenen Posten. Hinzu kam aber auch, dass mit Abwehrchef Damian Janus, der zeitweise durch Dominik Luciano, Jonas Vonnahme und Josip Cutura vertreten wurde, ebenso eine wichtige Stammkraft fehlte wie auch Tim Gentges, da beide noch im Urlaub sind. „Sieben neue Spieler und ein neuer Trainer, das braucht halt seine Zeit“, sagte Gunnarsson weiter. Die soll allerdings sinnvoll genutzt werden. „Gurnar und ich sind absolute Video-Nerds. Wir haben das komplette Spiel aufgezeichnet. Am Sonntag haben wir eine Video-Analyse mit der Mannschaft angesetzt. Da werden wir die Fehler als Gesamtes ansprechen“, gibt Linden einen Einblick auf die weitere Vorgehensweise der Vorbereitungsphase.

„Wir sind am Anfang noch frisch gewesen, aber als es um das Spielerische ging, da hat man gemerkt, wer schon länger trainiert. Das Ergebnis heute war dennoch ein Warnschuß. Solche Spiele werden wir die ganze Saison haben“, sagt Dominik Luciano, der sich sicher ist, das sich die Mannnschaft noch finden wird. Dem pflichtet Neuzugang Toni Sario bei: „Natürlich hatten wir noch Abstimmungsprobleme, auch sprachlich. Aber wir werden das Schritt für Schritt angehen und verbessern.“

Der erste Test hatte aber auch noch einen positiven Effekt außerhalb des Spielfeldes zu verzeichnen. „Wir haben heute viele Handballbegeisterte gesehen, die neugierig auf Handball in Krefeld sind und sich auf die neue Saison freuen“, sagte HSG-Kassenwart Hubertus Grunow zu dem erfreulichen Zuschauerinteresse bei einem Testspiel. So war ab der 38. Minute unter anderem auch Ex-Kapitän Marcel Görden mit seinem vier Monate alten Sohn Lino in der Halle, um die Eagles bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt zu begutachten.

HSG Krefeld: Toth, Stammer, Keutmann - Zimmermann (2), Wöstmann (2), Hansen (1), Vonnahme, Sario (2), Schöneseiffen (1), Ciupinski (1). Brüren (3/2), Schiffmann (2), Roosna, Schulz (1), Luciano (3), Cutura (1)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort