Krefeld CDU: Schittges tritt ab – Sonderparteitag

Krefeld · Die Krefelder CDU wird nach der Sommerpause auf einem außerordentlichen Parteitag einen neuen Parteivorsitzenden und neue stellvertretende Vorsitzende wählen. Der amtierende Vorsitzende Winfried Schittges wird nicht mehr kandidieren – ebenso wie seine Stellvertreter Peter Kaiser und Karin Meincke.

Landtagswahl 2012 in Krefeld: CDU bitter enttäuscht
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Die Krefelder CDU wird nach der Sommerpause auf einem außerordentlichen Parteitag einen neuen Parteivorsitzenden und neue stellvertretende Vorsitzende wählen. Der amtierende Vorsitzende Winfried Schittges wird nicht mehr kandidieren — ebenso wie seine Stellvertreter Peter Kaiser und Karin Meincke.

Dies ist im Kern das Ergebnis der mit Spannung erwarteten Parteivorstandssitzung von Montagabend. "Ich werde nicht noch einmal kandidieren", sagte Schittges gestern. Die Partei zieht damit die Konsequenz aus der Niederlage bei der Landtagswahl, bei der Schittges seinen Wahlkreis an die SPD verloren hatte.

"Auf dem Parteitag werden die Weichen für die CDU Krefeld neu gestellt", sagte Oberbürgermeister Gregor Kathstede auf Anfrage. ,Alt und jung gemeinsam' bleibe ein wichtiger Grundsatz in der Partei, doch setze er an der Parteispitze auf Verjüngung; die Partei brauche ein neues Gesicht, das die Botschaft der CDU in die Stadt trage.

Schittges sagte gestern, der Abschied aus dem Amt, das er im 27. Jahr innehabe und gern ausfülle, falle ihm schwer. "Es geht aber darum, die CDU neu aufzustellen und zu überlegen, wie die Zusammenarbeit zwischen Partei und Fraktion verbessert werden kann."

Kathstede beschrieb die Vorstandssitzung von Montag als "turbulent und engagiert, aber auch gut und nach vorne weisend". Es gehe nicht nur um Personalentscheidungen: Es solle auch ein Gremium gebildet werden, das eine Art Grundsatzprogramm für die CDU Krefeld erarbeite und Perspektiven für die nächsten 15, 20 Jahre aufzeige — Kathstede: "Wir brauchen Antworten auf die Fragen: Wie schaffen wir es, unsere Stammwähler an uns zu binden sowie Nicht-Wähler und neue Wähler zu gewinnen?"

CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel betonte, dass mit einem Wechsel an der Spitze keine Schuldzuweisung für die Wahlniederlage an Schittges verbunden sei. "Ob man gute Arbeit geleistet hat oder nicht, ist nicht immer entscheidend", sagte er gestern unserer Zeitung, "manchmal haben sich die Leute auch einfach ein Gesicht sattgesehen". Er selbst zähle sich nach Jahrzehnten in der Kommunalpolitik auch zu diesen Gesichtern. "Dankbarkeit", so Fabel weiter, "ist schon im normalen Leben selten anzutreffen — in der Politik noch weniger". Da müsse man realistisch bleiben. Bitter sei er deswegen nicht, sagte Fabel.

(RP/areh)
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