Korschenbroicher Verein hilft in Afrika Mehr als eine halbe Million Euro für Kinder in Namibia

Glehn · Jungen Menschen in Namibia durch Bildung neue Perspektiven und Hoffnung zu geben, ist die Motivation des seit 13 Jahren bestehenden Vereins „Kinder- und Familienhilfe Namibia“. Der Vorsitzende Norbert Rothausen aus Glehn war mit einigen Mitgliedern in Namibia und berichtet.

 Mit Kräften für die Zukunft von Kindern in Namibia. Norbert Rothausen (r.) und andere machten sich vor Ort ein Bild.

Mit Kräften für die Zukunft von Kindern in Namibia. Norbert Rothausen (r.) und andere machten sich vor Ort ein Bild.

Foto: Kinder- und Familienhilfe Namibia

„Mit einem Gesamt-Spendenaufkommen von weit mehr als einer halben Million Euro seit Bestehen unseres Vereins konnte bisher etwa 50 Kindern und Jugendlichen sowie oft auch deren Familien eine neue Perspektive gegeben werden.“

Angefangen hatte alles 2002, als das Glehner Ehepaar Norbert und Marion Rothausen zu ihren drei leiblichen Söhnen Dominik, René und David ihre aus Namibia stammende Tochter Penelope („Penny“) adoptierte – ein Waisenkind aus dem Kinderheim von Rehoboth, 90 Kilometer südlich von Windhoek. Rothausen berichtet von den Verhältnissen in Namibia: „40 Prozent Arbeitslosigkeit, davon fast die Hälfte Jugendliche unter 14 Jahren, Millionen Waisenkinder durch Aids.“ Weitere Probleme sind häusliche Gewalt, Alkohol, mangelnde Gesundheitsvorsorge, Drogensucht und Vergewaltigungen.

All das hatte Rothausens ältester Sohn Dominik mit seinen damals 13 Jahren sicherlich noch nicht in aller Konsequenz begriffen, als er mit in Namibia war, um die knapp dreijährige Penny nach Deutschland zu holen. Doch die Hoffnungslosigkeit der Kinder hatte er bemerkt, im Mai 2002 sammelte er in seiner Realschule im Rahmen eines Bildervortrags 650 Euro, die seine Eltern ins Kinderheim nach Namibia überwiesen. Rothausen sagt: „Das war so etwas wie die Initialzündung für weitere Hilfe aus dem Freundes- und Familienkreis und für die Vereinsgründung 2005.“

145 Paten werden derzeit mit einer monatlichen Spende von 25 Euro über den Verein unterstützt – besonders bei ihrer Bildung. „Bildung ist der Schlüssel aus der Armutsfalle,“ weiß Rothausen. Zunächst wurde 2003 mit der Organisation „Children of Promise Ministries“ die von Sylvia Beukes geleitete „Talitha Kumi Schule“ gegründet – in der Übersetzung heißt das „Mädchen steh auf“. Dazu gehören seit 2014 auch ein Kindergarten und eine Montessori-Vorschule. 2015 kam das „Anistémi College“ hinzu, das auf einen Beruf vorbereitet. „Wir haben zwei sehr entscheidende Jahre vor uns. Viele unserer Patenkinder, die das ,Anéstemi College’ besuchen, beenden jetzt ihre Ausbildung.“ Rothausen hofft, dass diese jungen Menschen weiter im Projekt mitarbeiten – etwa als Lehrer. Infos zum Verein unter www.kinder-und-familienhilfe-namibia.de.

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