Neues Programm vorgestellt Bei der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich ist alles anders

Korschenbroich/Kaarst · Beim Programm fällt es noch am wenigsten auf. Ansonsten muss sich die VHS Kaarst-Korschenbroich auf die Veränderungen durch die Corona-Pandemie einstellen. Mit kleinen Gruppen, Hygienekonzept und hybriden Formaten.

 Annette Scherer, Michaele Messmann, Marc Venten und Karl-Heinz Kreuels bei der Vorstellung des neuen VHS-Programms.

Annette Scherer, Michaele Messmann, Marc Venten und Karl-Heinz Kreuels bei der Vorstellung des neuen VHS-Programms.

Foto: Stadt Korschenbroich

Am 16. März kam der Lockdown und seitdem ist fast nichts mehr wie es war an der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich. Statt eines Programmheftes ist jetzt nur ein Flyer gedruckt worden. Das neue Programm ist aber umfassender, als es das Faltblatt vermuten lässt. VHS-Leiter Karl-Heinz Kreuels hebt bei der Vorstellung in Korschenbroich das Positive hervor. Seine zentrale Botschaft: „Sie können wieder zu uns kommen.“

Das Programm unterscheidet sich nicht so sehr von denen der vergangenen Jahre. Es ist nur alles komplizierter geworden durch die Pandemie. So musste ein mehrseitiges Hygienekonzept entwickelt werden. „In den großen Räumen dürfen nur noch maximal 16 Menschen unterrichtet werden“, erklärt Kreuels. Dafür kann dann auf eine Maske verzichtet werden. In kleineren Räumen gilt keine Maskenpflicht. Wenn die Teilnehmer keine Maske tragen wollen, muss aber ein Sitzplan erstellt werden, aus dem hervorgeht, wer neben wem gesessen hat.

„Bei den Sport- und Gesundheitskursen, wo die Teilnehmer in Bewegung sind, müssen wir die Kursgröße im Nachhinein beschränken“, sagte der VHS-Leiter. „Ihr könnt leider nicht dabei sein“, lautet dann die Botschaft. „Wir werden versuchen, fast alle Kurse zu veranstalten“, verspricht Kreuels. Knapp zehn Prozent der Dozenten hatten erklärt, wegen des Virus nicht mehr unterrichten zu wollen. Die einen wollen einfach nur ein Semester aussetzen, einige wenige erklärten die Zusammenarbeit mit der VHS für beendet. Natürlich kamen auch weniger Besucher. Jetzt sind immer noch Plätze in Sprachkursen frei, nur Niederländisch-Unterricht boomte in Corona-Zeiten.

„2019 war ein wirtschaftlich sehr positives Jahr, 2020 sieht alles anders aus“, sagte Kreuels. Auch die Zahl der Integrationskurse für Flüchtlinge ist deutlich zurückgegangen. Dafür gibt es Fördermittel. In der Volkshochschule weiß derzeit allerdings niemand, wie hoch die Summe ist, die erstattet werden muss.

Ein anderes Thema ist die Digitalisierung. „Die Corona-Krise hat diese Technologie exorbitant beschleunigt“, sagte Korschenbroichs Bürgermeister Marc Venten. Annette Scherer, bei der VHS für Fortbildung und die digitale Welt zuständig, hatte blitzschnell Online-Angebote ermöglicht, die allerdings nur sehr zurückhaltend angenommen wurden. „Viele Lernplattformen für den digitalen Unterricht gibt es schon“, sagte Scherer.

Karl-Heinz Kreuels sieht die Volkshochschule als Ort der Begegnung, wo man nicht nur etwas lernt, sondern auch den Kontakt zu anderen Menschen sucht. Unter diesem Aspekt ist er skeptisch, ob sich das Online-Format durchsetzen wird. „Als ab Mai eine Begegnung wieder möglich war, ging das Interesse an den digitalen Angeboten schlagartig zurück“, sagt er. Für die Zukunft kann er sich hybride Formate mit einem Unterricht vor Ort und digital aber sehr gut vorstellen. Dann können sich Kursteilnehmer, die das Bett hüten müssen oder verreist sind, einklinken und sich am Unterricht beteiligen, fast so, als wären sie im Unterrichtsraum.

Im Programm ist trotz Corona auch die Vortragsreihe Dialog Zukunft“ in der Rathausgalerie in Kaarst geblieben. Am 17. September wird dort Professor Bernhard Pörksen zu Gast sein – es geht um Falschnachrichten, Panikreaktionen und Hypes. Wegen der Pandemie ist die Zahl der Sitzplätze auf 100 begrenzt, Karten gibt es im Vorverkauf unter Tel. 02131 963945.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort