Idee nicht nur zu Ostern aus Korschenbroich Entwicklungshilfe durch Patenschaft für Hühner

Von Karin Verhoeven · Es mag zunächst nach Spinnerei klingen: Mit Hühnern Entwicklungshilfe zu leisten. Doch es klappt, wie ein Projekt der Kinder- und Familienhilfe Namibia belegt.

 Hennen in Usakos von der Kinder- und Familienhilfe Namibia.

Hennen in Usakos von der Kinder- und Familienhilfe Namibia.

Foto: Wolfram Weidel

Hennen als Entwicklungshelfer? Das ist tatsächlich kein Witz. Denn im „Anistémi Berufskolleg“ in Usakos in Namibia – dem Partner der in Glehn ansässigen Hilfsorganisation „Kinder- und Familienhilfe Namibia“ – gibt es neuerdings einen Hühnerstall mit mittlerweile 75 Legehennen in Freilandhaltung.

Die Einnahmen aus dem Verkauf der Eier kommen benachteiligten Kindern und Jugendlichen vom „Anistémi College“ und dem Projekt „Hannah’s Hope“ zugute. Die Idee dazu hatte Wolfram Weigel, Mitglied der Hilfsorganisation, der regelmäßig meist mehrmals im Jahr in Namibia ist. Die Aktion „Helfende-Hände.de“ erweiterte er nun um das Projekt „Helfende Hennen“. Seitdem ist es möglich, Patenschaften für Legehennen über einen Zeitraum von einem halben oder einem ganzen Jahr abzuschließen – der Kostenpunkt dafür: 15 Euro beziehungsweise 29 Euro.

„Der Anbau an den bestehenden Hühnerstall ist innerhalb von nur acht Wochen entstanden und wir haben über die Patenschaften sofort 40 Legehennen mehr angeschafft“, erklärt Weigel. Die Anzahl der Tiere steige stetig, denn es sind viele Menschen in Deutschland zu solch einer Patenschaft bereit. Ob das Geld gut investiert ist, können interessierte Legehennen-Paten mittels Webcam sogar von Deutschland aus verfolgen. Denn jeden Freitag zwischen 12 und 17 Uhr ist „Showtime“ für das Hühnervolk und jeder, der eine Patenschaft über eines oder mehrere Tiere übernommen hat, kann sich überzeugen, dass die Hennen im zirka 11.500 Kilometer entfernten Usakos wohlauf sind und das tun, was Hennen nun mal tun sollen: Eier legen.

Seit Februar erwirtschaftete das Projekt eine Rendite von 56.000 Namibischen Dollar, also fast 3500 Euro – Tendenz steigend. In Namibia, einem Land mit sehr niedrigen Lebenshaltungskosten, ist das sehr viel Geld, das „Hilfe zur Selbsthilfe“ bedeutet. Und die Hennen sind fleißige Entwicklungshelfer.

Inzwischen produziert das Berufskolleg aus den Eiern auch Eierlikör mit oder ohne Alkohol, Pralinen, Gebäck und vieles mehr. Die „Kinder- und Familienhilfe Namibia“ wirbt nun dafür, zu Ostern „Hühnerpatenschaften“ für Legehennen in Namibia zu verschenken und damit auch benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu helfen. Weitere Informationen unter: helfendehenne.de.

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