Bildung in Meerbusch Kinder sollen mit Hühnern Verantwortung lernen

Meerbusch · Die Kita Kinderzeit hat ein Hühnergehege eingerichtet. Tiere und Ausstattung wurden von einem spezialisierten Unternehmen gemietet.

 Die Hennen kommen von „Chicken on Tour“.

Die Hennen kommen von „Chicken on Tour“.

Foto: RP/Dominik Schneider

Es gackert und scharrt auf dem Freigelände des Kindergartens Kinderzeit auf dem Gelände der alten Seilerei an der Meerbuscher Straße in Osterath. Fünf Hennen sind seit vergangener Woche auf der Anlage zu Hause und das Zentrum der Aufmerksamkeit – nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern und Erzieher der Einrichtung.

Die Hennen kommen von „Chicken on Tour“, einem Service, der Hühner zur Miete anbietet. Bis kurz vor Ostern lebt die Gruppe auf einem abgesteckten Areal auf der Freifläche der Kita, dort haben sie einen Stell, Unterstände und Beschäftigungsmöglichkeiten. „Das gehörte alles zum Paket von Chicken on Tour dazu“, erklärt Petra Tuchter, Leiterin der Kinderzeit. Sie ist im Internet zufällig auf die Hühner zum Mieten gestoßen, und ihre Idee, dass das auch für die Kinder eine wertvolle und spaßige Erfahrung sein könnte, hat sich seither bestätigt. „Wilde Kinder werden ruhig, wenn sie mit den Tieren zu tun haben, und eher schüchterne Kinder kommen aus sich heraus“, sagt Tucher. Die Kinder kümmern sich um die Tiere, füttern sie, sammeln die Eier und reinigen den Stall. „Das lehrt Verantwortung und den richtigen Umgang mit anderen Lebewesen“, so die Kita-Leiterin.

Sie und ihr Team haben zum Projekt auch weitere Ideen entwickelt: Die älteren Kinder lösen Arbeitsblätter mit Aufgaben rund um Henne und Ei, und mit den Eiern wird gekocht und gebacken. „Viele Kinder hatten vorher noch nie mit Hühnern zu tun und hatten am Anfang zwar Neugierde, aber auch großen Respekt.“ Inzwischen verhalten sich die Kinder aber angemessen und beobachten die Hühner gern, auch mit dem Kita-Hund gibt es keine Probleme.

Besonders erfreut ist Petra Tucher über einen ungeplanten Aspekt. Im Kindergarten Kinderzeit gibt es ein aus der Ukraine geflohenes Mädchen. Diese kam von Anfang an gut mit den Hühnern klar, hat souverän ihren Gleichaltrigen den richtigen Umgang gezeigt und konnte sich auf diese Weise schnell in die Gruppe integrieren.

An das Thema Hühner soll – auch mit Blick auf die Eier – das Thema Lebensmittel und deren Herkunft anschließen. „Wir werden das Projekt zu Ostern mit einem großen gemeinsamen Frühstück beenden“, sagt Petra Tucher.

Es habe zwar auch die Möglichkeit bestanden, die Hühner dauerhaft auf dem Kita-Gelände zu halten, „aber wir brauchen den Platz auch – gerade im Sommer gibt es dort Schatten, und die Fläche ist nicht einsehbar, so, dass dort Kinder auch mal in Badehose mit Wasser spielen können.“ Dass für kommende Kindergartenkinder das Hühner-Projekt wiederholt wird, sei hingegen durchaus möglich.

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