Fußball Straelen beendet das Kapitel Regionalliga

Wattenscheid/Straelen · Die deutliche 0:3-Niederlage in Wattenscheid besiegelte den Abstieg für die Blumenstädter. Nächste Saison wieder in der Oberliga.

 Sag beim Abschied leise Servus: Der SV Straelen verabschiedete sich in Wattenscheid von seinen Fans aus der Regionalliga.

Sag beim Abschied leise Servus: Der SV Straelen verabschiedete sich in Wattenscheid von seinen Fans aus der Regionalliga.

Foto: Heinz Spütz

Jetzt ist es also doch passiert. Der SV Straelen muss sich nach einer turbulenten Saison wieder aus der Fußball-Regionalliga verabschieden. Mit einem 2:0 gegen Meister Viktoria Köln hatte sich der Aufsteiger immerhin noch ein „Endspiel“ um den Klassenerhalt gesichert. Doch dieses förderte am Samstag vor exakt 1717 Besuchern im Wattenscheider Lohrheide-Stadion noch einmal gnadenlos die große Schwäche des SV Straelen ans Tageslicht. Die Grün-Gelben kassierten beim ehemaligen Bundesligisten SG Wattenscheid 09 eine verdiente 0:3 (0:0)-Niederlage. 

Die Ausgangssituation war klar: Der SV Straelen musste unbedingt gewinnen, um ein weiteres Jahr in Liga vier verbringen zu dürfen. Doch entscheidend ist bekanntlich auf dem Platz. Und auf diesem war von der genannten Konstellation überhaupt nichts zu erkennen. Wer einen Sieg benötigt, aber in der ersten Halbzeit kein einziges Mal aufs gegnerische Tor schießt, hat in der Regionalliga nichts zu suchen. So einfach ist das. Wer etwas anderes behauptet, lügt sich selbst was in die Tasche.

Der Mann des Tages in der Lohrheide hätte schon in den ersten 45 Minuten für klare Verhältnisse sorgen können, hatte aber zunächst noch Ladehemmung. Berkant Canbulut, vom Wattenscheider Stadionsprecher und den heimischen Fans stolz als „unsere Maschine“ gefeiert, demonstrierte eindrucksvoll, wie Regionalliga-Fußball auszusehen hat. In der 25. Minute verfehlte der Spielgestalter und Torjäger in Personalunion mit einer gelungenen Direktabnahme das Ziel noch um wenige Zentimeter. Acht Minuten später tauchte Canbulut frei vor Straelens Keeper David Buchholz auf, setzte den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei.

Kurz nach dem Seitenwechsel war kollektives Durchatmen angesagt – abgesehen von den knapp 200 Fans, die den Neuling vom Niederrhein begleitet hatten. In der 52. Minute ließ der sichtlich nervöse Wattenscheider Torhüter Edin Pepic einen harmlosen Kullerball von Aram Abdelkarim durch die Hosenträger gleiten. Doch SG-Verteidiger Freddi Lach verhinderte auf der Linie Schlimmeres. 

Wenig später konnte die Party der Schwarz-Weißen starten. Nach einem Fehler im Straelener Aufbauspiel fackelte Berkant Canbulut nicht lange und traf mit einem platzierten Flachschuss zur hochverdienten 1:0-Führung. Jetzt ging alles ganz schnell. Sechs Minuten später ließ Emre Yesilova mit einem gekonnten Schlenzer Buchholz keine Abwehrchance. Damit war der Deckel drauf, die letzten Zweifel am Ausgang der Partie räumte Cellou Diallo in der 65. Minute mit dem Treffer zum 3:0-Endstand aus dem Weg. Der SV Straelen blieb bis zum Schluss Lichtjahre vom Ehrentreffer entfernt und den Nachweis seiner Regionalliga-Tauglichkeit schuldig.

Der Sportliche Leiter Stephan Houben, der sich mit Präsident Hermann Tecklenburg auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit geeinigt hat, muss jetzt einen Kader zusammenstellen, der in der kommenden Oberliga-Saison sofort wieder in Richtung Meisterschaft angreifen kann.In den nächsten beiden Wochen wird sich die Zukunft von Inka Grings entscheiden. Die Trainerin, die erst am 1. April die Nachfolge von Marcus John angetreten hatte, hat bislang noch kein Gespräch mit Hermann Tecklenburg in Sachen Vertragsverlängerung geführt.

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