Fußball Mit Profis auf dem Bolzplatz

Fußball · Im Rahmen der "Bolzplatztour" besuchten die beiden Ex-Bundesligaspieler Michael Klinkert und Marcel Witeczek die Johanna-Sebus-Grundschule in Rindern. Ermöglicht wurde das Training durch die AOK Rheinland/Hamburg.

 Schüler der Johanna-Sebus-Grundschule in Rindern zeigen Flagge. Als besonderes Extra-Bonbon erhielt jedes Kind, das am Training von Michael Klinkert (hinten links) und Marcel Witeczek teilgenommen hat, ein T-Shirt. Die Freude steht den Kindern ins Gesicht geschrieben.

Schüler der Johanna-Sebus-Grundschule in Rindern zeigen Flagge. Als besonderes Extra-Bonbon erhielt jedes Kind, das am Training von Michael Klinkert (hinten links) und Marcel Witeczek teilgenommen hat, ein T-Shirt. Die Freude steht den Kindern ins Gesicht geschrieben.

Foto: Gottfried Evers

Die gesamte Nation befindet sich im Fußball-Fieber. Autos und Balkone sind geschmückt, in jeder noch so kleinen Stadt treffen sich Fußballbegeisterte zum "Rudelgucken." Euphorie und Leidenschaft kennen keine Grenzen. Die Bolzplätze der Städte aber sind leer. Kinder werden zu Bewegungsmuffeln, das belegt auch eine ganze Reihe wissenschaftlicher Studien.

Daran etwas zu ändern, ist ein Ziel, das sich die AOK Rheinland/Hamburg gesetzt hat. Zu diesem Zweck hat die Gesundheitskasse die "Bolzplatz-Tour" ins Leben gerufen. Fünf Wochen lang leitet der zweifache Deutsche Meister Marcel Witeczek, der unter anderem für Bayern München und Borussia Mönchengladbach gespielt hat, gemeinsam mit Michael Klinkert, der ebenfalls für die Elf vom Niederrhein sowie Schalke 04 kickte, Trainingseinheiten in insgesamt 26 verschiedenen Schulen. Eine Station der Bolzplatz-Tour: die Johanna-Sebus-Grundschule in Rindern.

Jeweils eine Stunde lang bekamen insgesamt 60 Schüler der zweiten bis zur vierten Klasse Nachhilfe in Koordination, Kondition und Technik. "Besonders die Konzentrationsübungen haben Spaß gemacht", schwärmt Johanna Kufen aus der 2a. Bei diesen Übungen warf Klinkert den Schülern einen Ball zu. Wenn er "Kopf" sagte, sollten die Schüler den Ball fangen. Sagte er "Hand", sollten sie ihn mit dem Kopf zurück spielen. Wer einen Fehler macht, muss zur Strafe Liegestütze machen. Auch wenn Ehrgeiz und Disziplin wichtig seien, so Klinkert, stehe doch der Spaß am Sport im Vordergrund. "Die Hauptsache ist, dass wir die Kids nach draußen und weg vom Computer bekommen", sagt der Ex-Profi und schiebt dann fast ein bisschen melancholisch hinterher: "Wenn ich zur Mittagszeit leere Bolzplätze sehe, dann finde ich das wirklich schlimm."

Dass die Schüler vom Training begeistert sind, steht beim Anblick der strahlenden Gesichter außer Frage. Die beiden Ex-Profis haben einen guten Draht zu Kindern und wissen natürlich auch, wieso das so ist: "Man muss sich auf einer Ebene mit den Kindern bewegen", erklärt Witeczek, "Uns kommt aber auch zugute, dass wir eine völlig andere Position als zum Beispiel Lehrer einnehmen." Und dann ist da noch Erfahrung, von der die beiden reichlich mitbringen. Seit sieben Jahren gestaltet Witeczek Sportprojekte der AOK. Klinkert sogar bereits seit zehn Jahren. Davon abgesehen sind beide auch selbst Väter.

Nach dem Training wollten die Kinder noch Autogramme von den beiden ehemaligen Bundesliga-Spielern haben. Nicht, wie man vermuten würde, wegen ihrer sportlichen Vorgeschichte. "Ich hätte gerne Autogramme, weil die beiden so nett sind und ich finde, dass sie das Training gut gemacht haben", schwärmt Mara de Haan aus der 2b.

(miv)
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