Fußball "Mit Händen und Füßen"

Fußball · Der Klever André Kools arbeitet während der Fußball-Europameisterschaft in Polen und in der Ukraine für den ARD-Hörfunk als Techniker.

 André Kools kümmert sich am Reporterplatz im Stadion um die erforderliche Technik.

André Kools kümmert sich am Reporterplatz im Stadion um die erforderliche Technik.

Foto: privat

Neben Ludger Kazmierczak und Anne van Eickels gehört ein weiterer Klever zum ARD-Hörfunkteam bei der Fußball-Europameisterschaft: André Kools (35). RP-Redakteur Helmut Vehreschild unterhielt sich mit dem WDR-Techniker, der zurzeit in Danzig arbeitet.

Welche beruflichen Stationen haben sie durchlaufen?

André Kools Ich habe eine Ausbildung zum Mediengestalter in Bild und Ton in Nürnberg auf der Schule für Rundfunktechnik absolviert. Danach war ich freier Techniker im WDR-Studio Kleve und habe für verschiedene Landesstudios gearbeitet. Seit 2000 bin ich festangestellt beim WDR. Über Bonn und Düsseldorf bin ich vor zwei Jahren nach Köln zu WDR 2 gekommen.

Wie lange sind Sie schon in Polen?

Kools Wir sind bereits Pfingsten angereist. Insgesamt sind wir hier mit drei Technikern, die das Team rund um die deutsche Nationalmannschaft technisch betreuen. Wir haben ein komplettes Studio aufgebaut. Alles, was man im Funkhaus auch hat.

Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?

Kools Das ist ganz unterschiedlich. Wir sorgen für den technischen Support bei Pressekonferenzen oder wenn Beiträge produziert werden. Wenn allerdings Deutschland spielt, flieg ich zum jeweiligen Spielort. Wir reisen dann einen Tag vorher an, weil wir die komplette Technik im Stadion aufbauen müssen. Ich war jetzt dreimal in der Ukraine. Das war sehr stressig. Schließlich muss man neben seinem privaten Gepäck noch 50 Kilo Technik mitschleppen.

Lief denn dort alles glatt?

Kools Das größte Problem war, dass die Ukraine technisch viele Jahre zurück ist. Außerdem gab es reichlich Kommunikationsprobleme, weil die meisten Ansprechpartner vor Ort kein Englisch konnten. Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt. Die Arbeitsbedingungen in den Stadien waren ziemlich schwierig.

Wie geht es jetzt weiter?

Kools Wir hatten ja ein paar Tage mehr Luft nach dem Dänemark-Spiel. Natürlich ist es von Vorteil, dass wir am Freitag in Danzig gegen Griechenland spielen. Das Stadion ist gerade mal zehn Minuten von uns entfernt.

Was passiert, wenn Deutschland schon vor dem Endspiel ausscheidet?

Kools Dann sind wir gut zwei Tage mit dem Abbau der Technik beschäftigt und fliegen dann nach Hause.

(RP/rl)
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