Motorsport Hülkenberg ist für die Saison bestens gerüstet

Kleve · Der Emmericher Formel 1-Pilot hatte am Wochenende erneut allen Grund zur Zufriedenheit. Mit seinem "Force India"-Boliden legte er in Bahrain 189 Runden zurück und hinterließ einen starken Eindruck.

Motorsport: Hülkenberg ist für die Saison bestens gerüstet
Foto: Sahara Force India

Wer hätte das gedacht ? Während das Gesicht von Serien-Weltmeister Sebastian Vettel zwei Wochen vor dem Start der neuen Formel 1-Saison im australischen Melbourne immer länger wird, weil sein "Red Bull"-Bolide einfach nicht ins Rollen kommt, strahlt Nico Hülkenberg wie das berühmte Honigkuchenpferd. Besser hätte das letzte Testwochenende in Bahrain für den 26-jährigen Emmericher und seinen Teamkollegen Sergio Perez gar nicht laufen können. Während der Mexikaner bei seinen Einsätzen am Donnerstag und am Freitag jeweils die Bestzeit erzielt hatte, durfte sich Nico am Samstag und gestern erneut von der hohen Belastbarkeit seines "VJM07"-Renners überzeugen.

Insgesamt absolvierte der Emmericher auf dem "Bahrain International Circuit" rekordverdächtige 189 Runden. Erst danach ging dem Mercedes-Motor gestern um 13.55 Uhr die Puste aus — den Schaden hatten die "Force India"-Techniker allerdings schon im Vorfeld einkalkuliert. Entsprechend positiv gestimmt äußerte sich Nico Hülkenberg nach den beiden Arbeitstagen: "Wir haben wieder wertvolle Erfahrungen sammeln können. Am Samstag war es sehr windig. Da haben wir Erkenntnisse über die Aerodynamik des Renners gewonnen. Ich darf wirklich sehr zufrieden sein."

Nach den gelungenen Tests trauen nicht wenige Experten "Force India" zu, in der kommenden Saison für eine große Überraschung sorgen zu können. Im vergangenen Jahr hatte der Rennstall den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung vor Sauber und Toro Rosso belegt — ab 16. März sollen Nico Hülkenberg und Sergio Perez in Richtung Spitzengruppe angreifen.

Der österreichische Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger gehört zum Kreis der Insider, die "Force India" in der Lage sehen, in die Phalanx der Großen einbrechen zu können. "Mit Nico Hülkenberg im Auto und dem Mercedes-Motor im Heck kann Force India in diesem Jahr die führende Rolle in der zweiten Liga spielen. Der Rennstall wird vom Mercedes-Motor profitieren. Vor diesem Team kann ich nur meinen Hut ziehen. Seit Jahren machen die nun schon aus wenig sehr viel. Von den Mittelfeld-Teams ist es klar das beste", äußerte sich Berger am Wochenende im Interview mit dem Magazin "Auto, Motor und Sport" voll des Lobes.

Nico Hülkenberg nahm übrigens ganz gelassen, dass er im Gegensatz zu seinem Teamkollegen keine Bestzeiten erzielte. "Wir haben mit den Reifen experimentiert und auch mal einen Lauf mit den extraweichen Pneus gemacht. Der war nicht so gut. Aber das war alles nur so wie ein Schwimmer, der den Zeh ein wenig ins Wasser hält", erklärte der Emmericher.

(RP)
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