Formel 1 Einschneidende Änderungen

Emmerich · Im spanischen Jerez finden die ersten Testfahrten statt. Nico Hülkenberg sitzt heute zum ersten Mal im neuen Boliden.

Formel 1: Einschneidende Änderungen
Foto: Sahara Force India

Den neuen Wagen von Nico Hülkenberg hat sein Arbeitgeber, der Force India-Rennstall, bereits vorgestellt. Der "VJM07" präsentiert sich in einem total neuen Aussehen. Auffälligste optische Änderung ist die schwarze Lackierung, die gegenüber den traditionellen indischen Farben weiß, grün und safran deutlich mehr Fläche einnimmt. "Schwarz als Hauptfarbe gibt uns eine wilde neue Optik", sagt Besitzer Vijay Mallya über das neue Arbeitsgerät des Emmericher Formel 1-Piloten.

In der Saison 2014 gibt es einschneidende Änderungen. So haben die V8-Saugmotoren ausgedient, die Sechszylinder-Turboaggregate sind zurück. Hinzu kommen ein komplexeres Hybridsystem und massive aerodynamische Einschnitte. Mit den nun ausgetragenen Testfahrten im spanischen Jerez ist Nico Hülkenberg endgültig zurückgekehrt an die alte Wirkungsstätte. Bei Force India fühlt sich der 26-Jährige sehr wohl. Schon von 2009 bis 2011 fuhr Hülkenberg für die Inder, so dass er sich in der "neuen" Umgebung recht schnell zurechtgefunden hat. Eins hat er schon festgestellt: "Das Team ist gewachsen. Das sind gute Zeichen", freut er sich. Schon beim Besuch im Werk in Silverstone hatte Hülkenberg Fortschritte erkannt. "Als ich wieder in die Fabrik kam, habe ich bemerkt, wie sehr sich die Infrastruktur geändert hat. Es arbeiten dort mehr Leute", meint er. In der Frühphase auf die Saisonvorbereitung will er keine voreiligen Schlüsse ziehen. Schließlich tappt die komplette Formel 1 zu Beginn der Turboära im Dunkeln. Nichts ist wie gewohnt. Sonst stehen Reifentests und Setuparbeiten auf dem Programm. Nun sollen die Boliden schlichtweg um den Kurs kommen, den wenigsten gelingt das. Hülkenberg wittert Besserung bis zum zweiten Erprobungstermin. "Es wird eine steile Lernkurve geben und bis Bahrain, wo Mitte Februar weitere Tests anstehen, ist noch Zeit, die Dinge zu sondieren. Dort können wir dann mit der normalen Vorbereitung beginnen", glaubt der Mann vom Niederrhein. Dennoch rätselt Hülkenberg: "Es ist unmöglich, Vorhersagen zu treffen."

Am Dienstag saß sein Teamkollege Sergio Perez im neuen Boliden. So kann Hülkenberg, der heute in Jerez erstmals testen wird, nur mutmaßen, ob die Formel 1 zum Wettbewerb der Langsamkeit geworden ist. "Schon im vergangenen Jahr konnte man nicht immer voll fahren. Jetzt kommt der Sprit hinzu", gibt er das Treibstofflimit zu bedenken.

Er macht sich aber keine Sorgen, dass die Formel 1-Show für den Zuschauer ein Buch mit sieben Siegeln werden könnte. "Es wird auf jeden Fall ein bisschen kompliziert und schwieriger, alles zu verkaufen und zu erklären", räumt er ein. "Aber was den Sprit angeht, wird es relativ einfach: Man wird die Funksprüche hören." Dann nämlich, wenn ein pilot vom Gas gehen muss und leichtes Opfer wird, weil zu viel Treibstoff geflossen ist und gespart werden muss. "Als Fahrer kann man einen Teil beitragen, wenn man sparsam fährt", weiß der Emmericher. "Da kommt es auf den Piloten an, der ökonomisch ist."

Zeit, sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen, hat Nico Hülkenberg, da das erste Rennen der Formel 12 erst am 18. März in Australien ausgetragen wird.

(RP)
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